Budapest. Nach dem Bau der Zäune ging die Zahl der durch Ungarn ziehenden Flüchtlinge zurück. Die Menschen ziehen seitdem durch Kroatien und Slowenien.

Die ungarischen Behörden haben trotz der im Herbst errichteten Grenzzäunen binnen drei Tagen 501 Flüchtlinge aufgegriffen. Am Freitag gingen der Polizei 113, am Samstag 151 und am Sonntag 237 Menschen ins Netz, die die Sperren an der Grenze zum südlichen Nachbarn Serbien überwunden hatten. Das teilte die Polizei am Montag mit. Es handelt sich um neue Rekordwerte.

Am 10. Februar hatte die Polizei 104 Aufgriffe von Flüchtlingen registriert. Bis zur Errichtung der Zäune an den Grenzen zu Serbien und Kroatien im vergangenen September und Oktober war Ungarn eines der Transitländer für die Asylsuchenden auf der Balkanroute gewesen.

Nach dem Bau der Zäune ging die Zahl der durch Ungarn ziehenden Flüchtlinge drastisch zurück. Die Menschen ziehen seitdem durch Kroatien und Slowenien. Die Balkanstaaten schränken jedoch zunehmend die von ihnen organisierte Passage der Flüchtlingen ein.

Migranten, die auf der Balkanroute nicht mehr weiterkommen, nehmen zunehmend die Dienste von Schleppern in Anspruch. Die Reaktivierung der früher etablierten Schmuggelrouten erklärt Beobachtern zufolge, warum jetzt auch in Ungarn wieder die Flüchtlingszahlen steigen. dpa