Athen. Mit verschärften Sicherheitsmaßnahmen hat die griechische Polizei Ausschreitungen am Jahrestag der blutigen Niederschlagung eines Studentenprotestes vor 39 Jahren verhindert.

Lediglich am Ende der Kundgebung kam es zu Spannungen, als Demonstranten zur israelischen Botschaft weitermarschieren wollten, um gegen den Militäreinsatz im Gaza-Streifen zu protestieren. Sie wurden zunächst von einem massiven Polizeiaufgebot daran gehindert. Schließlich wurde ihnen der Weg freigegeben.

Zuvor war vor der US-Botschaft, traditionell Ziel des Gedenkmarsches, eine amerikanische Flagge verbrannt worden. Auch in der zweitgrößten Stadt des Landes, Thessaloniki, verliefen die Kundgebungen friedlich.

In den vergangenen Jahren hatte es im Rahmen der Gedenkfeiern an den Studentenaufstand gegen die Militärdiktatur vom 17. November 1973 vielfach gewalttätige Ausschreitungen gegeben. In diesem Jahr sollte ein massives Polizeiaufgebot im Athener Stadtzentrum für Ruhe sorgen, denn die Stimmung in Griechenland ist durch Wirtschaftskrise und Sparmaßnahmen geladen. An der Demonstration nahmen mehrere Tausend Bürger teil. Massenhaft war auch die Beteiligung an einer getrennten Kundgebung der Kommunistischen Partei (KKE).

Der Protest der Studenten im Athener Polytechnikum am 17. November 1973 gilt als Höhepunkt des Widerstandes gegen die Militärregierung unter den Diktatoren Georgios Papadopoulos und Dimitrios Ioannidis (1967-1974). Bei der Niederschlagung der Rebellion wurden Dutzende Menschen getötet und über tausend verletzt. (dpa)