Luxemburg/Brüssel. Der Streit um weitere Unterstützung für das hoch verschuldete Griechenland spaltet die Euro-Länder. Trotz intensiver Gespräche zeichne sich bislang keine politische Einigung über neue Maßnahmen ab, um die Finanzierungslücke Athens zu schließen.

Das berichteten EU-Diplomaten am Freitag in Brüssel. Ein für den 8. November ins Auge gefasstes Sondertreffen der Euro-Finanzminister werde voraussichtlich nicht nötig werden. «Wir haben keine politische Einigung, deshalb brauchen wir uns auch nicht zu treffen», sagte ein EU-Diplomat.

Somit werden die Minister erst wieder zu ihrem regulären Treffen am 12. November zusammenkommen. Dann werden sie über die Freigabe der nächsten Kredittranche von 31,5 Milliarden Euro beraten. Ohne diese Hilfe wäre Griechenland noch im November pleite. Da die Euro-Länder einen Staatsbankrott und das Verlassen Griechenlands aus dem Euro ausgeschlossen haben, steht de facto aber fest, dass Athen das Geld auch bekommt.

Nach der Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister am Mittwoch sind aber die Zweifel gewachsen, ob bis zum nächsten Treffen eine tragfähige Lösung zustande kommt. Als Optionen gelten ein erneuter Schuldenschnitt, weitere Hilfen des Euro-Krisenfonds ESM, Anleihenkäufe oder auch die Verlängerung der Laufzeiten von Krediten für Athen. Insbesondere Deutschland lehnt einen teilweisen Schuldenerlass unter Beteiligung der öffentlichen Gläubiger ebenso wie ein drittes Hilfspaket ab. (dpa)