Berlin. Der Konflikt zwischen China und Taiwan schwelt seit 70 Jahren. Die Invassionsgefahr ist größer denn je. Ein US-Admiral nennt ein Datum.

China strebt die „Wiedervereinigung“ mit Taiwan an. Zur Not gewaltsam. Viele Experten stellen sich auf ein Kriegsszenario ein.

Zu ihnen gehört der amerikanische Admiral John Aquilino. In der US-Marine hat er das Indo-Pazifik-Kommando – und wäre nach heutigem Stand bei der Verteidigung der Insel gefordert.

Einmarsch in Taiwan? Spätestens 2027 wäre China bereit

Aquilino glaubt, dass China eine Invasion vorbereitet. Was macht ihn so sicher? Hier sind die wichtigsten Alarmsignale:

  • Manöver, in denen die Invasion geübt wird.
  • Wiederholte Verletzungen des Luftraums vor Taiwans Küste.
  • Baggerarbeiten im Liuwudian-Kanal nahe der Kinmen-Inselgruppe – womöglich, um die Durchfahrt von Schiffen zu erleichtern?
  • Steigende Militärausgaben (plus 7,2 Prozent in diesem Jahr).
  • Massive Aufrüstung: Raketen, Kriegsschiffe (plus 20) und Kampfjets (plus 400), für eine Invasion relevante Fähigkeiten.

Im US-Repräsentantenhaus erläuterte der Admiral laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Bloomberg“, dass China sein Arsenal – nuklear wie konventionell – in einem Ausmaß ausbaue wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Für ihn deutet alles darauf hin, dass China bereit sei, „bis 2027 in Taiwan einzumarschieren“.

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Würde Trump Taiwan beistehen?

Möglich ist, dass Chinas Machthaber Xi Jinping (70) nur den Druck erhöhen und den Anspruch auf Taiwan betonen will. Die Insel ist militärisch unterlegen. Sie wäre auf den Beistand der USA angewiesen, den US-Präsident Joe Biden bekräftigt hat.

Chinas starker Mann: Präsident Xi Jinping.
Chinas starker Mann: Präsident Xi Jinping. © AFP | Greg Baker

Das ist vielleicht die Abschreckung, die China bisher von einer Invasion abgehalten hat. Pikant: In sämtlichen Simulationen von Kriegsszenarien kam man im Pentagon zum Ergebnis, dass die USA bei einem chinesischen Grossangriff mit einer Niederlage rechnen müssten.

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Ähnlich wie im Ukraine-Krieg gibt es Zweifel, ob auch ein Präsident Donald Trump Taiwan zur Hilfe eilen würde. Bisher vermied er eine Festlegung zum Taiwan-Konflikt und klagte darüber, dass der Inselstaat den Amerikanern die Chip-Produktion abgenommen und damit den USA auf einem ökonomischen Zukunftsfeld den Rang abgelaufen hat.

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