Genf. Laut einer neuen UN-Analyse sind weltweit 70,9 Millionen jungen Menschen arbeitslos. Am höchsten ist die Quote in arabischen Ländern.

Weltweit sind nach einer neuen UN-Analyse 70,9 Millionen junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren arbeitslos. Das entspricht einer Quote von 13,1 Prozent, etwa so hoch wie im vergangenen Jahr, wie die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Montag in Genf mitteilte.

Am höchsten sei die Quote in arabischen Ländern mit 30 Prozent. Bis 2030 drängten zusätzlich 25,6 Millionen Menschen zwischen 15 und 29 auf den Arbeitsmarkt – und das fast ausschließlich in Afrika. Wenn die heimischen Arbeitsmärkte keine Chancen böten, versuchten es viele im Ausland.

Abwanderung Problem für Herkunftsländer

Von Migration profitierten Herkunfts- und Aufnahmeländer, so die ILO. Sobald Migranten geregelte Arbeit haben, helfen sie bei der Finanzierung der Sozialsysteme und Verbesserung der Produktivität in den Aufnahmeländern, wie die Organisation schreibt. In der Heimat profitiere die Wirtschaft, weil Angehörige durch die Überweisungen mehr Geld ausgeben können.

Immer mehr junge Leute strebten in andere Länder, weltweit 36 Prozent, zitiert die ILO aus anderen Studien. 44,3 Prozent der jungen Leute wollten aus Ländern in Afrika südlich der Sahara weg, ähnlich viele aus Nordafrika, Lateinamerika, der Karibik und Osteuropa.

In Nordamerika seien es nur 17,1 Prozent. Junge Menschen mit höherer Bildung wollten eher weg als Ungebildete. Für die Herkunftsländer sei das ein Problem, weil die Fähigsten abwanderten. (dpa)