Hamburg. Die Nato scheint laut einem Medien-Bericht in desolatem Zustand. Das Bündnis könnte Angriffe beispielsweise von Russland kaum abwehren.

Laut einem Medien-Bericht ist das Militärbündnis Nato nicht in der Lage, Angriffe anderer Großmächte abzuwehren. Einem Konflikt mit Russland sei das Bündnis nicht gewachsen, berichtet der „Spiegel“. Das Magazin beruft sich auf einen geheimen Nato-Bericht.

„Die Fähigkeit der Nato, die schnelle Verstärkung im stark erweiterten Territorium des Verantwortungsbereichs des Oberbefehlshabers für Europa logistisch zu unterstützen, ist seit dem Ende des Kalten Krieges atrophiert“, heiße es in dem Bericht laut dem Magazin. Mit „atrophieren“ bezeichnen Mediziner starkes Abmagern, eine Auszehrung: Der Gewebeschwund wird etwa durch Mangelernährung ausgelöst.

Die Mangelernährung der Nato besteht auf Seiten der Kommandostruktur, wenn man dem „Spiegel“-Bericht glaubt. Diese sei vor allem nach dem Kalten Krieg deutlich ausgedünnt worden.

Vor allem baltische Staaten äußern Sorge

Nicht einmal auf die schnelle Eingreiftruppe NRF sei Verlass. So wie der Verantwortungsbereich des Nato-Oberbefehlshabers für Europa („SACEUR“) derzeit aufgestellt sei, gebe „es keine ausreichende Sicherheit, dass selbst die Nato-Eingreiftruppe in der Lage ist, schnell und – wenn nötig – nachhaltig zu reagieren“, heißt laut „Spiegel“ in dem Papier.

Der dramatische Bericht dürfte die Befürchtungen der östlichen und nordischen Mitgliedsstaaten der Nato verstärken. Vor allem die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland hatten immer wieder Sorge über mögliche russische Angriffe geäußert. (ac)