Fargo. Nicht mehr willkommen in der Familie: Nach dem Neonazi-Aufmarsch in Charlottesville schließt ein Vater öffentlich mit seinem Sohn ab.

Der Vater eines Mannes, der an dem Neonazi-Aufmarsch am Samstag im amerikanischen Charlottesville teilgenommen haben soll, hat seinen Sohn öffentlich verstoßen. Wie Minnesota Public Radio berichtet, schreibt Pearce Tefft in einem offenen Brief auf der Website „Inforum“ er weise, ebenso wie die gesamte Familie, die „abstoßenden, hasserfüllten und rassistischen Aussprüche und Handlungen“ seines jüngsten Sohnes zurück. „Wir akzeptieren seine verdrehte Weltsicht nicht, das haben wir nie und werden es nie tun“, heißt es in dem Brief.

Die Familie habe bisher zu dem Thema geschwiegen, aber erkenne jetzt, dass das ein Fehler gewesen sei, schreibt Tefft. Es sei das Schweigen guter Menschen gewesen, das den Nazis beim ersten Mal den Aufstieg ermöglicht habe, und es ermögliche ihn nun wieder. „Peter Tefft, mein Sohn, ist nicht länger willkommen bei unseren Familientreffen“, schreibt der Vater. In sozialen Netzwerken bekommt der Vater viel Zuspruch.

„Schwöre dem Hass ab“

Sein Sohn, so Tefft, habe einmal gesagt, Gegner der Faschisten könnten sagen, was sie wollten, sie würden einfach in einen Ofen geworfen. Mit Bezug darauf erklärt der Vater in seinem Brief: „Du wirst auch unsere Körper in den Ofen schaufeln müssen. Bitte Sohn, schwöre dem Hass ab, akzeptiere und liebe alle.“

Am Sonntag hatte bereits Peter Teffts Neffe erklärt, dass Mitglieder der Familie wegen der politischen Ausrichtung seines Onkels belästigt oder bedroht worden waren. „In aller Kürze: Wir lehnen ihn völlig ab.“

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