Washington. Der republikanische Politiker John McCain leidet unter einem Hirntumor. Eindrucksvolle Genesungswünsche kommen von Ex-Präsident Obamas.

Amerika bangt um John McCain: Der republikanische Senator und frühere US-Präsidentschaftskandidat leidet an einem Hirntumor. Ärzte entdeckten das Geschwulst bei einer Operation, der sich der 80-Jährige ursprünglich wegen eines Blutgerinnsels über dem Auge unterziehen musste. Ex-Präsident Barack Obama reagierte mit einer Stellungnahme, die Amerika fast so bewegt wie die Nachricht der Erkrankung.

Der republikanische Senator und ehemalige Vietnam-Kriegsgefangene McCain zählt zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses und hat sich über die Parteigrenzen hinweg hohen Respekt erworben. So trafen auch sofort nach Bekanntwerden der Nachricht über seine Erkrankung Dutzende Genesungswünsche aus allen politischen Lagern ein.

Trump: „Melania und ich beten“

Präsident Donald Trump wies in einer schriftlichen Mitteilung darauf hin, dass McCain immer „ein Kämpfer“ gewesen sei. Er und First Lady Melania beteten für ihn, twitterte Trump: „Werde schnell gesund.“ McCain ist einer der energischsten Kritiker von Trump im eigenen Lager. Er nannte aber auch schon Putin einen „Mörder“.

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Trumps demokratischer Amtsvorgänger Barack Obama meldete sich mit einem sehr emotionalen Tweet zu Wort, der viel über ihn und John McCain aussagt: „John McCain ist ein amerikanischer Held und einer der mutigsten Kämpfer, die ich jemals gekannt habe“, schrieb Obama. „Der Krebs weiß nicht, mit wem er es hier zu tun hat. Mach ihm die Hölle heiß, John!“

2008 war McCain als Präsidentschaftskandidat mit Sarah Palin gegen Obama angetreten, Obama ging als Sieger hervor.

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McCain agiert auch oft gegen Parteilinie

In einer Erklärung von McCains Büro heißt es, McCain und seine Familie berieten nun mit den Ärzten der behandelnden Mayo-Klinik in Phoenix über mögliche Behandlungsoptionen. Diese könnten eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung beinhalten, hieß es weiter.

Bisher war angenommen worden, dass sich der Republikaner einige Tage lang daheim von seiner Blutgerinnsel-Operation erholt und dann nach Washington zurückkehrt.

McCain ist seit 30 Jahren Senator und hat sich im Laufe der Zeit den Ruf eines „Maverick“ erworben – eines Mannes, der der Parteiräson nicht immer folgt und auch unbequeme Meinungen vertritt. So hat er sich zusammen mit seinem Parteikollegen und persönlichen Freund Lindsey Graham zu einem der schonungslosesten republikanischen Kritiker von Präsident Trump entwickelt – besonders mit Blick auf dessen außenpolitische Vorstellungen und den Kurs gegenüber Russland.

McCains Tochter: „Nichts bringt ihn zum Aufgeben“

McCain ist auch ein strikter Gegner von Foltermethoden in Verhören von Terrorverdächtigen. So hat er sich wiederholt gegen Waterboarding – simuliertes Ertränken – ausgesprochen, das nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in geheimen CIA-Gefängnissen wiederholt angewendet wurde.

McCains Tochter Meghan erklärte via Twitter, die Familie sei schockiert über die Diagnose. Ihr Vater sei „derjenige, der am zuversichtlichsten und ruhigsten ist“, schrieb Meghan McCain weiter. „Er ist die zäheste Person, die ich kenne. (...) Der Krebs mag ihm auf verschiedene Weise zusetzen. Aber er wird ihn nicht zum Aufgeben bringen. Nichts hat das jemals getan.“

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McCain war bereits im Jahr 2000 an Hautkrebs erkrankt und operiert worden, konnte die Erkrankung aber überwinden. (dpa)