Jaunde. Terroristen haben offenbar drei Mädchen als Selbstmordattentäterinnen in den Tod geschickt. Dies ist nicht der erste brutale Fall.

Im Norden Kameruns sind nach Militärangaben drei Mädchen ums Leben gekommen, die für die islamistische Terrormiliz Boko Haram Selbstmordanschläge verüben sollten. Zwei von ihnen hätten ihre Sprengsätze gezündet, nachdem sie von Nigeria aus die Grenze überquert hatten und von der Polizei entdeckt worden waren, wie der Armeechef der Region Mayo-Sava, Babila Akawa, am Samstag mitteilte.

Ein drittes Mädchen sei in der grenznahen Stadt Mora getötet worden, als es zu fliehen versuchte. Das Alter der Mädchen wurde auf 11 bis 15 Jahre geschätzt. Zwei weitere Mädchen seien anscheinend entkommen.

Boko Haram terrorisiert die Menschen seit 2009

Im April hatte das UN-Kinderhilfswerk Unicef gemeldet, dass die nigerianische Terrormiliz immer mehr Kinder als Selbstmordattentäter missbraucht. Unicef sprach damals davon, dass allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres in der Tschadsee-Region 27 Mädchen und Jungen als Sprengstoff-Attentäter in den Tod geschickt worden.

Boko Haram terrorisiert seit 2009 den Nordosten Nigerias und Grenzregionen der Nachbarländer. Bei Anschlägen und Angriffen kamen nach UN-Angaben mindestens 20.000 Menschen ums Leben. Die Gewalt trieb rund 2,7 Millionen Menschen in die Flucht, mehr als 5 Millionen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Experten warnen vor einer Hungersnot in dem Gebiet. (dpa/epd)