Washington. Den Verdacht äußerten Menschenrechtsorganisationen schon im März. Nun bestätigt das Pentagon den Tod von Zivilisten bei Luftangriff.

Bei einem Angriff der US-geführten Anti-IS-Koalition am 17. März auf ein Gebäude im irakischen Mossul sind unbeabsichtigt mehr als 100 Zivilisten ums Leben gekommen. Das hat das Pentagon in Washington am Donnerstag bestätigt. Terroristen des Islamischen Staates (IS) hätten in dem Gebäude Sprengstoff platziert, teilte das Pentagon mit.

Weder die Kräfte der Koalition noch lokale Sicherheitskräfte im Irak hätten davon Kenntnis gehabt, dass sich in dem Gebäude Zivilisten versteckt hielten. Der Angriff sei mit Präzisionswaffen erfolgt. Diese hätten dann jedoch weiteren Sprengstoff entfacht, der vom IS in dem Haus platziert worden sei. Analysen hätten ergeben, dass ein Großteil der Schäden nicht von der ursprünglich eingesetzten Munition stammen könne.

Angriff galt zwei Scharfschützen des IS getötet

Bei dem Angriff seien zwei Scharfschützen des IS, die sich in dem Komplex verschanzt hatten, getötet worden. Zudem seien aber auch 101 Zivilisten sowie vier weitere Zivilisten in einem benachbarten Gebäude Opfer der Explosionen geworden, hieß es vom Pentagon.

Menschenrechtsorganisationen hatten bereits im März den Verdacht geäußert, dass der Luftschlag von einer US-geführten Koalition ausgeführt wurde. Auch das US-Militär hatte das seinerzeit nicht ausgeschlossen. „Meine erste Einschätzung ist, dass wir wahrscheinlich an den Todesopfern beteiligt waren“, hatte damals der US-Kommandeur der Anti-IS-Mission, General Stephen Townsend, gesagt. (dpa/jkali)