Berlin. Malu Dreyer wünscht 50 Prozent Frauen in einer möglichen SPD-Regierung. Indes klagt sie über den „brutalen“ Politikbetrieb in Berlin.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat den Umgang in der Bundespolitik beklagt. „Der Politikbetrieb in Berlin kann sehr brutal sein“, sagte die amtierende Bundesratspräsidentin unserer Redaktion. Das hätten viele Beispiele gezeigt. „Zwischen Hochjubeln und Abschreiben liegen manchmal nur Wochen.“ Schon ihr Mainzer Vorgänger Kurt Beck, der zwischenzeitlich SPD-Bundesvorsitzender war, hatte immer wieder kritisiert, wie es in „Berlin“ zugehe.

Dreyer antwortete damit auf die Frage, warum – anders als früher – so wenige Ministerpräsidenten noch Ambitionen auf eine führende Rolle in der Bundespolitik hätten. Man mache schon als Ministerpräsidentin viele Abstriche, was das Private betreffe, fügte sie hinzu. Man stelle sich ganz in den Dienst des Landes. Für sie selbst sei ein Wechsel nach Berlin „im Moment“ kein Thema. Nach der laufenden Wahlperiode wolle sie noch einmal in Rheinland-Pfalz antreten. Dreyer lebt mit der chronischen Krankheit Mulitple Sklerose.

„50:50 wäre eine gute Konstellation“

Zugleich sprach sich die Ministerpräsidentin für ein mögliches Bundeskabinett von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz für eine Frauenquote von 50 Prozent aus. „Ich halte es für wichtig, dass Frauen und Männer und ihre jeweiligen Sichtweisen in einer sozialdemokratisch geführten Bundesregierung gleichermaßen vertreten sind“, sagte sie. „50:50 wäre eine gute Konstellation.“ (FMG)