Der Mord an Siegfried Buback war die erste spektakuläre Tat der zweiten RAF-Generation – und der Auftakt für ein blutiges Terror-Jahr.

Am 7. April 1977 wurde Generalbundesanwalt Siegfried Buback von Mitgliedern der Roten Armee Fraktion (RAF) erschossen. Die Linksextremisten starteten damit ihre „Offensive 77“. Es folgte das blutigste Jahr des deutschen Terrors.
Am 7. April 1977 wurde Generalbundesanwalt Siegfried Buback von Mitgliedern der Roten Armee Fraktion (RAF) erschossen. Die Linksextremisten starteten damit ihre „Offensive 77“. Es folgte das blutigste Jahr des deutschen Terrors. © imago | imago
Als Generalbundesanwalt war Buback mit der Aufklärung und Ahndung der RAF-Taten betraut gewesen.
Als Generalbundesanwalt war Buback mit der Aufklärung und Ahndung der RAF-Taten betraut gewesen. © imago | imago
Bundesweite Bekanntheit erlangte er aber bereits, als er in der Spiegel-Affäre die Ermittlungen gegen das Magazin und seinen Herausgeber Rudolf Augstein wegen Landesverrats leitete. Zudem war Buback führender Ermittler in der Guillaume-Affäre, die 1974 zum Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt führte.
Bundesweite Bekanntheit erlangte er aber bereits, als er in der Spiegel-Affäre die Ermittlungen gegen das Magazin und seinen Herausgeber Rudolf Augstein wegen Landesverrats leitete. Zudem war Buback führender Ermittler in der Guillaume-Affäre, die 1974 zum Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt führte. © imago | imago
Die tödlichen Schüsse fielen, während Buback mit seinem Dienstwagen auf dem Weg zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe war. An einer roten Ampel hielt ein Motorrad mit zwei Personen neben dem Mercedes. Eine von ihnen feuerte 15 Schüsse auf den Wagen.
Die tödlichen Schüsse fielen, während Buback mit seinem Dienstwagen auf dem Weg zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe war. An einer roten Ampel hielt ein Motorrad mit zwei Personen neben dem Mercedes. Eine von ihnen feuerte 15 Schüsse auf den Wagen. © imago/Sven Simon | imago stock&people
Buback und sein Fahrer Wolfgang Göbel starben noch am Tatort. Georg Wurster, der Leiter der Fahrbereitschaft der Bundesanwaltschaft, der sich auf dem Rücksitz befand, erlag sechs Tage später, am 13. April 1977, seinen Verletzungen.
Buback und sein Fahrer Wolfgang Göbel starben noch am Tatort. Georg Wurster, der Leiter der Fahrbereitschaft der Bundesanwaltschaft, der sich auf dem Rücksitz befand, erlag sechs Tage später, am 13. April 1977, seinen Verletzungen. © imago/Sven Simon | imago stock&people
Auf der Trauerfeier für den Generalbundesanwalt und seine Eskorte nannte Bundeskanzler Helmut Schmidt das Attentat einen Angriff auf den Rechtsstaat als Ganzes.
Auf der Trauerfeier für den Generalbundesanwalt und seine Eskorte nannte Bundeskanzler Helmut Schmidt das Attentat einen Angriff auf den Rechtsstaat als Ganzes. © imago/Sven Simon | imago stock&people
Terrorgegner bei einem Schweigemarsch für Buback in Karlsruhe.
Terrorgegner bei einem Schweigemarsch für Buback in Karlsruhe. © imago/Horst Rudel | imago stock&people
Unter dem Pseudonym Göttinger Mescalero schrieb 1977 ein Autor in der Studentenzeitung „Göttinger Nachrichten“ einen Buback-Nachruf, in dem er zunächst seine „klammheimliche Freude“ über die Ermordung äußerte, dann aber eine Argumentation gegen politische Morde entwickelte.
Unter dem Pseudonym Göttinger Mescalero schrieb 1977 ein Autor in der Studentenzeitung „Göttinger Nachrichten“ einen Buback-Nachruf, in dem er zunächst seine „klammheimliche Freude“ über die Ermordung äußerte, dann aber eine Argumentation gegen politische Morde entwickelte. © imago/Eckhard Stengel | imago stock&people
Der Text führte nicht nur zu heftigen öffentlichen Diskussionen, Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten auch das AStA-Gebäude der Uni Göttingen. Die Strafermittler suchten nach Hinweisen auf den anonymen Verfasser.
Der Text führte nicht nur zu heftigen öffentlichen Diskussionen, Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten auch das AStA-Gebäude der Uni Göttingen. Die Strafermittler suchten nach Hinweisen auf den anonymen Verfasser. © imago/Eckhard Stengel | imago stock&people
Studenten demonstrierten auf dem Campus der Uni gegen die Durchsuchungsaktionen im AStA-Gebäude, in Studentenwohnungen und in Druckereien.
Studenten demonstrierten auf dem Campus der Uni gegen die Durchsuchungsaktionen im AStA-Gebäude, in Studentenwohnungen und in Druckereien. © imago/Eckhard Stengel | imago stock&people
Der Göttinger Buback-Nachruf führte zu einem Strafprozess. Vor dem Göttinger Landgericht protestierten im März 1978 Menschen mit einem Fackelzug. Letztendlich wurden zwei Redakteure der Studentenzeitung wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und wegen Verunglimpfung des Staates zu Geldstrafen verurteilt.
Der Göttinger Buback-Nachruf führte zu einem Strafprozess. Vor dem Göttinger Landgericht protestierten im März 1978 Menschen mit einem Fackelzug. Letztendlich wurden zwei Redakteure der Studentenzeitung wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und wegen Verunglimpfung des Staates zu Geldstrafen verurteilt. © imago/Eckhard Stengel | imago stock&people
Eine Gedenktafel in der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe erinnert an die Ermordung, die bis heute nicht aufgeklärt ist. Als Täter verurteilt wurden bis 2016 die früheren RAF-Terroristen Christian Klar, Knut Folkerts und Brigitte Mohnhaupt. Ihre Täterschaft wurde aber durch neue Veröffentlichungen in Frage gestellt. 2012 wurde die ehemalige Terroristin Verena Becker zu vier Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. 2014 setzte ein Gericht die Strafe zur Bewährung aus.
Eine Gedenktafel in der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe erinnert an die Ermordung, die bis heute nicht aufgeklärt ist. Als Täter verurteilt wurden bis 2016 die früheren RAF-Terroristen Christian Klar, Knut Folkerts und Brigitte Mohnhaupt. Ihre Täterschaft wurde aber durch neue Veröffentlichungen in Frage gestellt. 2012 wurde die ehemalige Terroristin Verena Becker zu vier Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. 2014 setzte ein Gericht die Strafe zur Bewährung aus. © imago stock&people | imago stock&people