Berlin. In Berlin haben am Dienstag hunderte Beamte Räume des Moscheevereins „Fussilet 33“ durchsucht. Dort verkehrte auch Attentäter Amri.

  • Insgesamt 460 Polizeibeamten waren in 24 Objekten in der Hauptstadt im Einsatz
  • In der „Fussilet-Moschee“ war auch der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt immer wieder zu Gast
  • Das Verbot eines Vereins erfolgte bereits am 15. Februar

Razzia gegen den Moscheeverein „Fussilet 33“: Seit dem frühen Morgen durchsucht die Berliner Polizei mit 460 Beamten insgesamt 24 Objekte in der ganzen Stadt. Darunter sind Wohnungen, zwei Geschäftsräume und sechs Zellen in den Justizvollzugsanstalten Moabit und Tegel, wie Polizeisprecher Winfrid Wenzel am Morgen mitteilte. Wie erst heute bekannt wurde, ist der Verein schon seit dem 15. Februar verboten.

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Berlin-Attentäter Amri besuchte die Moschee häufig

Die Moschee im Stadtteil Moabit hatte der Verein vor einer Woche aus eigenem Antrieb geräumt. Nach damaligen Angaben von Innensenator Andreas Geisel hatte der Fussilet-Verein auch seinen Mietvertrag für die Räume gekündigt. Die Einrichtung galt als Treffpunkt von Salafisten. Einzelheiten zu den Razzien will Innensenator Andreas Geisel (SPD) gegen Mittag bekanntgeben.

. Amri tötete am 19. Dezember einen polnischen LKW-Fahrer, entführte dessen Lastwagen und steuerte ihn auf einen Weihnachtsmarkt, wo er weitere elf Menschen tötete und mehr als 50 zum Teil schwer verletzte.

Islamisten sollen Besucher radikalisiert haben

Nach dem Anschlag von Amri hatte die Berliner Innenverwaltung angekündigt, den Verein verbieten zu wollen. In der Moschee soll auch Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden sein. Beim Islamunterricht sollen Muslime – meist Türken und Kaukasier – für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien radikalisiert worden sein.

Schon 2015 hatte die Polizei die Moschee durchsucht, seither wurde über ein Verbot des Vereins diskutiert. Die Polizei beobachtete den Hauseingang zeitweise von einer gegenüberliegenden Polizeiwache aus mit einer Kamera. Mehrere Anhänger des Vereins mussten sich wegen Terrorverdachts vor Gericht verantworten. (BM/dpa)