Harare. Mit 93 lässt es Präsident Robert Mugabe noch einmal krachen. Die Regierungspartei schmeißt eine große Feier für ihn – und die kostet.

Trotz Wirtschaftskrise und Armut hat Simbabwes Langzeitpräsident Robert Mugabe seinen 93. Geburtstag aufwendig gefeiert. Geschätzte 1,9 Millionen Euro ließ sich die Regierungspartei Zanu-PF die Feier am Samstag mit Tausenden Gästen kosten.

Die Farben des Anzugs entsprechen denen der Regierungspartei.
Die Farben des Anzugs entsprechen denen der Regierungspartei. © dpa | Tsvangirayi Mukwazhi

Der Präsident des südafrikanischen Landes begrüßte die Teilnehmer im 600 Kilometer von der Hauptstadt Harare entfernten Matopos. Er trug einen mit seinem Konterfei bedruckten Anzug in den Parteifarben schwarz, gelb, rot und grün. Auch seine Frau Grace und andere hochrangige Parteimitglieder waren im Staatsfernsehen im gleichen Outfit zu sehen. Der Regierungskritiker Promise Mkwananzi nannte die hohen Kosten der Feier „idiotisch und frivol“.

Mugabe ist ältestes Staatsoberhaupt

Mugabe herrscht seit 37 Jahren in Simbabwe, er ist das älteste Staatsoberhaupt der Welt. Trotz seines hohen Alters weist Mugabe regelmäßig Rücktrittsforderungen zurück, er will 2018 erneut bei den Präsidentenwahlen antreten.

Auch am Samstag schloss er einen Rückzug aus. „Warum sollte ich, frage ich mich selbst“, sagte er. Zudem betonte Mugabe, dass er keinen Nachfolger bestimmen werde. Dies sei Aufgabe der Partei.

Wirtschaft in der Krise

Nach Jahren der Rezession und Hyperinflation steckt Simbabwes Wirtschaft in einer tiefen Krise. Dieses Jahr könnte die Wirtschaft des südafrikanischen Landes um weitere 2,7 Prozent schrumpfen, schätzt der Internationale Währungsfonds.

Infrastruktur, Schulen und Gesundheitsversorgung sind in desolatem Zustand. 80 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung schlagen sich im informellen Sektor durch und der Staat bezahlt seine Angestellten nur verspätet. (dpa)