Berlin. Für die Grünen sind die Vorhaben für das Arbeitslosengeld I von Martin Schulz viel zu wenig. Sie machen auf ein Problem aufmerksam.

Die Grünen halten die Idee von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, das Arbeitslosengeld I länger zu zahlen, für falsch. „Er richtet den Blick nur auf die Gruppe der älteren Facharbeiter. Dabei ist die Beschäftigungslage für Facharbeiter in Deutschland derzeit gut“, sagte Bundestagsfraktionschef Katrin Göring-Eckardt der „Rheinischen Post“.

Für kurzfristig Beschäftigte, für Leiharbeiternehmer oder für prekär beschäftigte Frauen habe Schulz dagegen nichts anzubieten. Sie landeten bei Arbeitslosigkeit meist direkt im Bezug von Arbeitslosengeld II (Hartz-IV).

Schulz spielt Anteil an Hype herunter

In einem Acht-Punkte-Plan zum Arbeitsmarkt fordern die Grünen deshalb, dass das Arbeitslosengeld I künftig schon nach vier Monaten Beschäftigungszeit gezahlt werden soll, wie die Zeitung berichtet. Bislang gilt ein solcher Anspruch erst nach einem Jahr Beschäftigung.

Unterdessen spielt Martin Schulz seine

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herunter. Sein persönlicher Anteil daran sei „sehr gering“, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Die Mitte der Gesellschaft habe schon lange das Gefühl, dass es zu wenig Respekt voreinander und zu viel Verrohung und Polarisierung in der Gesellschaft gebe.

SPD mit Umfragehoch

Für die „klassisch sozialdemokratischen Werte“ wie Respekt, Toleranz und Zusammenhalt stünden viele. Die SPD zeige jetzt aber wieder, dass sie an sich selbst glaube. Deshalb stehe sie so gut da. „Ich als Person gebe dem möglicherweise eine passende Stimme“, sagte Schulz.

Die SPD ist seit Schulz' Ausrufung als Kanzlerkandidat Ende Januar in den Umfragen aus ihrem jahrelangen 20-bis-25-Prozent-Tief auf Werte über 30 Prozent hochgeschossen. (dpa)

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