Kuala Lumpur/Seoul . Kim Jong Uns Halbbruder wurde durch ein Nervengas getötet. In der Geschichte finden sich einige spektakuläre Fälle von Gift-Attentaten.

Elf Tage nach dem mysteriösen

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scheint zumindest die Todesursache geklärt: Kim Jong Nam soll durch den chemischen Kampfstoff VX getötet worden sein. An den Augen und auf dem Gesicht des Opfers haben Ermittler Spuren des hochgiftigen Nervengases gefunden.

Anschläge mit Gift sind gerade bei Geheimdiensten ein beliebtes Mittel, um Gegner auszuschalten. Einige spektakuläre Fälle:

• Georgi Markow

Georgi Markov wurde mit Hilfe eines Regenschirms eine winzige Kugel mit Rizin ins Bein geschossen.
Georgi Markov wurde mit Hilfe eines Regenschirms eine winzige Kugel mit Rizin ins Bein geschossen. © imago stock&people | imago stock&people

Im Jahr 1978 wird der bulgarische Schriftsteller und Dissident Georgi Markow in London auf der Waterloo Bridge von einem Mann mit einem präparierten Regenschirm vergiftet. Markow stirbt wenige Tage später. In seinem Bein finden Ärzte eine Kapsel mit hochgiftigem Rizin. Hinter dem Mord wird das damalige kommunistische Regime in Bulgarien vermutet.

• Chaled Maschaal

Auf den Hamas-Führer Chaled Maschaal verüben Agenten des israelischen Mossad 1997 in der jordanischen Hauptstadt Amman einen Anschlag, indem sie ihm Gift ins Ohr sprühen oder injizieren. Maschaal ringt mit dem Tod, überlebt aber, weil Israel auf internationalen Druck hin ein Gegengift liefert.

• Viktor Juschtschenko

Nach einem Essen mit ukrainischen Geheimdienstlern im Jahr 2004 erkrankt der damalige ukrainische Oppositionspolitiker Viktor Juschtschenko schwer. Ärzte stellen einen 50.000-fach erhöhten Spiegel des Giftes Dioxin in seinem Blut fest.

Der spätere Präsident des Landes überlebt, bleibt aber mit starken Narben im Gesicht gezeichnet. Er vermutet die Hintermänner in der russischen Regierung.

• Alexander Litwinenko

Der Kremlgegner Alexander Litwinenko wird 2006 mit radioaktiv verseuchtem Tee in London vergiftet. Das darin enthaltene Polonium 210 tötet ihn nach drei Wochen. Britischen Ermittlungen zufolge stecken frühere russische Geheimdienstler hinter dem Mord an dem abtrünnigen Exilanten. (br/dpa)