Im US-Bundesstaat North Dakota wird eine Öl-Pipeline gebaut, die an einem Indianer-Reservat vorbeiführt. Proteste stoppten den Bau.

Demonstranten im Indianer-Reservat Standing Rock im US-Bundesstaat North Dakota: Die „Dakota Access Pipeline“, die Öl aus dem Norden nach Illinois transportieren soll, würde am Reservat der Sioux vorbeiführen.
Demonstranten im Indianer-Reservat Standing Rock im US-Bundesstaat North Dakota: Die „Dakota Access Pipeline“, die Öl aus dem Norden nach Illinois transportieren soll, würde am Reservat der Sioux vorbeiführen. © REUTERS | LUCAS JACKSON
Die Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner sehen heilige Stätten und Wasserreservoirs bedroht, außerdem würden Gebietsverträge verletzt.
Die Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner sehen heilige Stätten und Wasserreservoirs bedroht, außerdem würden Gebietsverträge verletzt. © imago | ZUMA Press
Der Protest begann im April 2016, als die Route der Pipeline verlegt wurde. Sie soll unter dem Lake Oahe verlaufen und Öl von den tausenden Frackingbohrstellen im Norden ins Landesinnere transportieren, jeden Tag mehr als 450.000 Barrel.
Der Protest begann im April 2016, als die Route der Pipeline verlegt wurde. Sie soll unter dem Lake Oahe verlaufen und Öl von den tausenden Frackingbohrstellen im Norden ins Landesinnere transportieren, jeden Tag mehr als 450.000 Barrel. © REUTERS | STEPHANIE KEITH
Die Dakota Access Pipeline – DAPL –  soll insgesamt fast 1900 Kilometer lang sein und rund 2,7 Milliarden US-Dollar kosten.
Die Dakota Access Pipeline – DAPL – soll insgesamt fast 1900 Kilometer lang sein und rund 2,7 Milliarden US-Dollar kosten. © REUTERS | TERRAY SYLVESTER
Hunderte Stämme schlossen sich dem Protest an.
Hunderte Stämme schlossen sich dem Protest an. © REUTERS | STEPHEN YANG
Auch viele Veteranen unterstützten die Demonstranten.
Auch viele Veteranen unterstützten die Demonstranten. © imago | ZUMA Press
Am Cannonball River wurden Lager errichtet. Die Facebookseite des Reservats zeigte Besucher aus Lateinamerika, von Priestern und Familien.
Am Cannonball River wurden Lager errichtet. Die Facebookseite des Reservats zeigte Besucher aus Lateinamerika, von Priestern und Familien. © REUTERS | TERRAY SYLVESTER
Über Monate kam es immer wieder zu Scharmützeln mit der Polizei.
Über Monate kam es immer wieder zu Scharmützeln mit der Polizei. © imago | ZUMA Press
In den überregionalen US-Medien war das alles zu dem Zeitpunkt kein großes Thema, es war schließlich Wahlkampf. Die Demonstranten veröffentlichten Videos, die beweisen sollten, wie wenig zimperlich der Staat gegen friedlichen Protest vorging.
In den überregionalen US-Medien war das alles zu dem Zeitpunkt kein großes Thema, es war schließlich Wahlkampf. Die Demonstranten veröffentlichten Videos, die beweisen sollten, wie wenig zimperlich der Staat gegen friedlichen Protest vorging. © imago | ZUMA Press
Die Polizei setzte Tränengas in großem Stil ein, Panzerwagen, Pfefferspray, Granaten, ließ ihre Hunde los. Es gab Verletzte.
Die Polizei setzte Tränengas in großem Stil ein, Panzerwagen, Pfefferspray, Granaten, ließ ihre Hunde los. Es gab Verletzte. © imago | ZUMA Press
In allen 50 Staaten der USA gab es Solidaritätsaktionen und -Kundgebungen, etwa in New York City.
In allen 50 Staaten der USA gab es Solidaritätsaktionen und -Kundgebungen, etwa in New York City. © imago | Pacific Press Agency
US-Präsident Obama ließ das Projekt vorläufig stoppen: Am 4. Dezember 2016 teilte das United States Army Corps of Engineers mit, dass statt des Verlaufs entlang des Reservats alternative Routen für die Pipeline geprüft werden sollen.
US-Präsident Obama ließ das Projekt vorläufig stoppen: Am 4. Dezember 2016 teilte das United States Army Corps of Engineers mit, dass statt des Verlaufs entlang des Reservats alternative Routen für die Pipeline geprüft werden sollen. © imago | ZUMA Press
Am 7. Februar 2017 verkündete die zuständige Abteilung des Verteidigungsministeriums, dass der Bau entlang der geplanten Route fortgesetzt werden soll. Inzwischen ist Donald Trump US-Präsident: Als Unternehmer hatte er in die Pipeline-Betreiberfirma (ETP.N) und eine Holding (Phillips 66) investiert. Die Protestler bekamen eine Frist gesetzt: Sie sollten ihr Camp bis zum 22. Februar   räumen.
Am 7. Februar 2017 verkündete die zuständige Abteilung des Verteidigungsministeriums, dass der Bau entlang der geplanten Route fortgesetzt werden soll. Inzwischen ist Donald Trump US-Präsident: Als Unternehmer hatte er in die Pipeline-Betreiberfirma (ETP.N) und eine Holding (Phillips 66) investiert. Die Protestler bekamen eine Frist gesetzt: Sie sollten ihr Camp bis zum 22. Februar räumen. © dpa | Tom Stromme