Berlin. Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht kritisiert die Milliarden-Kredite an Griechenland. Sie empfiehlt dem Land einen Euro-Ausstieg.

Unmittelbar vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und IWF-Chefin Christine Lagarde hat Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht für den Ausstieg Griechenlands aus dem Euro plädiert.

Ob Griechenland weiterhin seine Perspektive innerhalb der für seine Volkswirtschaft viel zu harten Währung des Euro sehe, müsse letztlich die griechische Bevölkerung entscheiden, sagte Wagenknecht der „Rheinischen Post“. „Allerdings spricht einiges dafür, dass eine wirtschaftliche Erholung jenseits dieses Korsetts um einiges leichter wäre.“

Wagenknecht und Bartsch sind Spitzenkandidaten der Partei "Die Linke"

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    Wagenknecht warf Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble vor, seit Jahren die deutsche Öffentlichkeit zu täuschen, „obwohl er weiß oder zumindest wissen sollte, dass Griechenland pleite ist“. Die von der Bundesregierung mit zu verantwortenden Kredite an das Land seien „ein Milliardengrab für deutsche und europäische Steuergelder“. Griechenland sei mit diesen Krediten nicht gerettet worden, sondern Banken und Hedgefonds.

    Euro-Gruppe und IWF nähern sich an

    Merkel (CDU) und Lagarde beraten an diesem Mittwoch in Berlin über die Griechenland-Krise. Zuletzt hatten sich die europäischen Geldgeber und der Internationale Währungsfonds (IWF) bei der Rettung des seit sieben Jahren gegen die Pleite kämpfenden Euro-Landes angenähert. So sollen sich Euro-Gruppe und IWF auf eine flexiblere Auslegung der griechischen Haushaltsziele sowie mögliche zusätzliche Reformanstrengungen der Athener Regierung verständigt haben. Diese Kompromisslinie dürften Lagarde und Merkel bei ihrem Treffen im Kanzleramt erörtern. (dpa)