Kabul. Rund zwei Millionen Menschen sind innerhalb von Afghanistan auf der Flucht. Die Taliban werden stärker und der Krieg verschärft sich.

Mehr als 580.000 Menschen sind in Afghanistan in diesem Jahr bis zum 18. Dezember durch Krieg und Gewalt aus ihren Heimatorten vertrieben worden. Das geht aus einem in der Nacht auf Dienstag verschickten Bericht der UN-Organisation für Nothilfekoordination in Afghanistan (OCHA) hervor. Mit den Vertriebenenzahlen aus vergangenen Jahren sind nun insgesamt knapp zwei Millionen Afghanen auf der Flucht im eigenen Land.

In dem Bericht heißt es, die Zahl der bewaffneten Zusammenstöße zwischen afghanischen Sicherheitskräften und radikalislamischen Taliban sei stark gestiegen. Sie nahm in diesem Jahr bis Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 Prozent zu. Dies sei der höchste Stand, seit die Vereinten Nationen die Zählung 2007 begonnen hätten.

Taliban verstärken Angriffe

Zwar könnten die Regierungskräfte alle Provinzhauptstädte halten, aber sie würden landesweit von den Taliban herausgefordert, heißt es in dem Bericht. Die Taliban hätten im Herbst den Druck auf die Provinzhauptstädte von Helmand, Urusgan, Farah und Kundus verstärkt. Sie versuchten auch, wichtige Fernstraßen zu unterbrechen. (dpa)