Berlin. Auf Facebook kursierte ein falsches Zitat von Renate Künast – verbreitet von Rechten. Nun hat die Grünen-Politikerin Anzeige erstattet.

Die Grünen-Politikerin Renate Künast geht per Strafanzeige gegen eine Falschnachricht bei Facebook vor. Das berichtet der „Spiegel“. Der Bundestagsabgeordneten war auf diversen Seiten wie „Widerstand deutscher Patrioten“ ein gefälschtes Zitat zugeschrieben worden. Demnach soll sie über den mutmaßlichen Studentinnen-Mörder von Freiburg gesagt haben: „Der traumatisierte junge Flüchtling hat zwar getötet, man muss ihm aber trotzdem helfen.“

Unter anderem war die Nachricht vom Schweizer Rechtspopulisten Ignaz Bearth geteilt und so verbreitet worden. Die Falschnachricht war mit der Quelle „Süddeutsche Zeitung“ versehen worden. Künast habe Strafanzeige gegen die Betreiber der „Widerstand“-Seite sowie gegen unbekannt gestellt. Zugleich übte sie scharfe Kritik an Facebook, das erst gut drei Tage nach dem Eintrag die Falschnachricht auf der „Widerstand“-Seite gelöscht habe. Sogenannte Fake News müsste künftig umgehend nach Meldung gelöscht werden, sagte die Juristin Künast dem Hamburger Nachrichtenmagazin.

CDU will gegen härter Fake News vorgehen

Stefan Plöchinger, Mitglied der Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“, hatte sich nach Kontakt mit Facebook auf seiner Facebook-Seite über deren vage Versprechen empört: „Ein paar Stunden lang nicht wissen, was man mit so einem demokratiezersetzenden Dreck machen soll — das kann man sich als Multimilliardenmedienkonzern schon mal erlauben, gell?“

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Dem „Spiegel“ zufolge will die CDU ihre Wahlkampfbeobachter mit dem Aufspüren falscher Nachrichten im Internet beauftragen. „Das Phänomen Fake News könnte auch im Bundestagswahlkampf eine große Rolle spielen“, sagte Generalsekretär Peter Tauber dem Bericht zufolge mit Blick auf das nächste Jahr. (ba/epd)