Berlin. Es bleibt noch viel zu tun in Sachen Integration, vor allem auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Trotzdem gibt es Positives zu vermelden.

Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund erreichen im Durchschnitt inzwischen größere Erfolge in der Schule als früher. 2015 haben 17 Prozent der Schüler mit Migrationshintergrund ein Abitur gemacht, wie aus dem am Freitag in Berlin veröffentlichen Bericht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung hervorgeht. „Unser Land ist auf einem guten Weg“, schrieb die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz auf Twitter.

Fünf Jahre zuvor lag der Anteil noch bei neun Prozent. Der Anteil mittlerer Schulabschlüsse ist im selben Zeitraum von 38 auf 43 Prozent gestiegen, die Zahl der Schulabbrecher von 16 auf zwölf Prozent gesunken.

Viel mehr Plätze in Integrationskursen

Dennoch zeigt der inzwischen 11. Bericht der Integrationsbeauftragten weiteren Handlungsbedarf auf. So werden den Angaben zufolge Jugendliche mit Migrationshintergrund nach Bewerbungen seltener, nämlich in 47 Prozent der Fälle, zu Vorstellungsgesprächen eingeladen als Jugendliche ohne Zuwanderungsgeschichte (59 Prozent). Die Arbeitslosenquote der Menschen mit Migrationshintergrund ist außerdem mit 14,1 Prozent nach wie vor mehr als doppelt so hoch wie die Deutschstämmiger.

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Der Bericht betrachtet den Zeitraum von Juni 2014 bis Juli 2016. Besonders hebt er infolge der Fluchtbewegung im vergangenen Jahr die Anstrengungen zur Integration von Flüchtlingen hervor. Stark aufgestockt wurden beispielsweise die Plätze in Integrationskursen. 559 Millionen Euro stehen in diesem Jahr zur Verfügung – im Gegensatz zu noch 269 Millionen Euro 2015. Die Zahl der Kursteilnehmer ist den Angaben zufolge von gut 140.000 2014 auf fast 180.000 im vergangenen Jahr angestiegen.

Rund 98.500 Menschen haben 2015 einen Integrationskurs erfolgreich abgeschlossen, davon rund 69.000 auf dem Niveau Sprachniveau B1, das nach dem Integrationsgesetz Voraussetzung für ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland ist. Es bleibe wünschenswert, dass dieser Abschluss noch umfänglicher erreicht werde, heißt es in dem Bericht. (epd)