Trump schimpft über zu hohen Preis für die „Air Force One“
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Lesezeit: 4 Minuten
Washington. Die neuen Präsidentenmaschinen „Air Force One“ sind kein Schnäppchen. Für Trump ist das ein Ärgernis. Er will sie sogar abbestellen.
Der US-Flugzeughersteller Boeing hat den Zuschlag für den Bau einer neuen US-Präsidentenmaschine erhalten – doch nun droht Donald Trump mit der Stornierung des Auftrags. „Boeing baut eine brandneue 747 Air Force One für künftige Präsidenten, aber die Kosten sind außer Kontrolle, mehr als vier Milliarden Dollar“, twitterte der designierte US-Präsident am Dienstag. „Streicht die Order!“ Beim Eintreffen im Trump Tower in New York sagte Trump Reportern: „Wir wollen, dass Boeing viel Geld verdient – aber nicht so viel Geld.“ Der Preis sei lächerlich.
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Das Pentagon hatte Boeing im Januar mit dem Bau der neuen Air Force One beauftragt. Die neuen Jumbojets vom Typ 747-8 sollen die alternden 747-Jets ablösen, die seit den frühen 1990er Jahren den Präsidenten um die Welt fliegen. Allerdings hatte der Airbus-Rivale zunächst nur einen Anfangsvertrag erhalten. Damit sollte ein Plan ausgearbeitet werden, der zeigt, wie die zwei Maschinen im vorgesehenen Kostenrahmen allen Anforderungen entsprechen können.
Boeing veröffentlicht Statement
Bei Boeing zeigte man sich ob der Trump-Kritik zunächst perplex und erbat sich Bedenkzeit. Später veröffentlichte der Konzern dann ein Statement, in der der bislang mit der Regierung vereinbarte Vertragswert für die Planung der neuen Air Force One mit 170 Millionen Dollar (159 Mio Euro) angegeben wird. Es gehe zunächst darum herauszufinden, wie die besten Flugzeuge für den Präsidenten und zugleich der beste Nutzen für die US-Steuerzahler erreicht werden könnten, heißt es in der Boeing-Mitteilung.
Es blieb zunächst unklar, auf welche Quellen sich Trumps Preisangabe bezieht. Die US-Regierung hatte den Finanzrahmen des Programms zur Entwicklung und zum Bau der neuen Maschinen mit bis zu drei Milliarden Dollar angegeben. Sollte der Kauf scheitern, so blieben kaum Alternativen. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern käme für das komplexe Projekt sonst nur Airbus infrage, aber ein Auftrag von solchem nationalen Sicherheitsinteresse dürfte kaum an den europäischen Konkurrenten gehen.
US-Börsen reagieren auf Trumps Tweet
Nach Trumps Twitter-Reaktion auf die Air-Force-One-Kosten reagierten auch die US-Börsen. Bei den Einzelwerten lagen die Aktien von Boeing einen Prozent im Minus, wie die Börsennachrichten-Seite marketwatch.com berichtet.
Donald Trump trennte sich erst im Juni von allen Aktienanteilen. Das sagte sein Sprecher Jason Miller am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Über die Höhe dieser Anteile ist nichts bekannt, einen Beleg für den Verkauf gibt es nicht. Die Frage nach einem möglichen Interessenkonflikt des designierten US-Präsidenten war im Zusammenhang mit Trumps Tweet aufgekommen.
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Ob Trump selbst die neuen Flugzeuge jemals nutzen können wird, ist ungewiss, da das Pentagon frühestens 2023 mit ihnen plant. Das wäre zum Ende einer zweiten Amtszeit als Präsident.
Trump, der im Januar ins Weiße Haus einzieht, fliegt bislang mit einer eigenen Boeing vom Typ 757, auf der in großen Buchstaben sein Name steht. US-Medien spekulierten nach der Twitter-Attacke, dass der New Yorker Immobilienmogul es als Präsident vorziehen könnte, weiterhin seinen Privatjet zu nutzen.
Dagegen dürften Geheimdienste und Verteidigungsministerium allerdings etwas haben. Die Präsidentenmaschinen stehen besonders im Fokus der nationalen Sicherheit und sollen mit modernsten Kommunikationstechnologien und Anti-Raketen-Vorrichtungen ausgerüstet werden.
Trump drohte bereits anderen Unternehmen
Vor dem für einen designierten US-Präsidenten äußerst ungewöhnlichen Angriff auf Boeing hatte Trump sich bereits andere US-Konzerne vorgeknöpft. Mit dem Klimaanlagenhersteller Carrier machte er nach andauernder Kritik einen Deal, im Gegenzug für Steuernachlässe auf die Verlagerung von Jobs nach Mexiko zu verzichten.
Später drohte Trump Unternehmen generell, es werde nicht ohne „Konsequenzen“ bleiben, die USA zu verlassen. Den Autobauer Ford will Trump überzeugt haben, ein Werk in den USA zu belassen. Das Unternehmen hatte jedoch nie Pläne für eine Verlagerung ins Ausland angekündigt. (dpa/jkali/jei)
Das ist die Trump-Familie
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Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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