Berlin. Folgt Außenminister Steinmeier auf Joachim Gauck als Bundespräsident? Linke und FDP scheinen nicht abgeneigt, schreibt der „Spiegel“.

Bei der Suche nach einem Nachfolger für Bundespräsident Joachim Gauck steigen anscheinend die Chancen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Wie der „Spiegel“ berichtet, senden sowohl FDP wie auch Linkspartei Signale, den SPD-Politiker zu unterstützen. Der nächste Präsident wird am 12. Februar 2017 von der Bundesversammlung gewählt.

„Steinmeier wäre ein guter Präsident“, sagt der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki dem Magazin. Der Außenminister habe sich laut SPD-Kreisen bereiterklärt, auch gegen einen Kandidaten der CDU anzutreten.

FDP-Vize Kubicki will Schäuble nicht wählen

Bundestagspräsident Norbert Lammert, der sein Amt als Parlamentschef abgeben will, steht nach eigenem Bekunden nicht bereit. Nun gelte Finanzminister Wolfgang Schäuble als möglicher Kandidat der Union, heißt es in dem Bericht.

„Wenn Schäuble der Unionskandidat ist, dann wähle ich auf jeden Fall Steinmeier“, sagte Kubicki. Er könne sich nur schwer vorstellen, dass Schäuble eine Mehrheit der liberalen Stimmen in der Bundesversammlung bekomme.

Vorsichtige Signale von den Linken

Auch in der Linkspartei teilen demnach nicht alle die Ansicht von Parteichef Bernd Riexinger, der Steinmeier „unwählbar“ genannt hatte. „Steinmeier ist nicht unser Kandidat“, sagt Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, fügt jedoch hinzu: „Im Fall einer Kampfkandidatur kann ich mir vorstellen, im dritten Wahlgang eher einen Sozialdemokraten als einen Konservativen zu wählen.“

Steinmeier war zuletzt aus der SPD als Kandidat für die Gauck-Nachfolge ins Gespräch gebracht worden. Der Außenminister sei „ein herausragend guter Kandidat für ein solches Amt und mein klarer Wunschkandidat“, sagte etwa Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig. Auch SPD-Vize Ralf Stegner sprach sich für Steinmeier aus. (W.B./dpa)