Berlin. Ohne eine zusätzliche Vorsorge werden Rentner künftig Probleme bekommen. Laut der Bundesregierung droht vielen Bürgern Altersarmut.

Die Bundesregierung warnt vor Armut im Ruhestand. Viele Bürger würden nicht ausreichend finanziell abgesichert sein, sollten sie nicht selbst mehr für ihre Altersvorsorge tun, warnt die Bundesregierung nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ in ihrem „Alterssicherungsbericht 2016“. Das Versorgungsniveau zukünftiger Rentner werde „ohne zusätzliche Altersvorsorge in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen“.

„Ein erhebliches Risiko“ bestehe vor allem für Geringverdiener. „Wird in diesem Einkommensbereich nicht zusätzlich für das Alter vorgesorgt, steigt das Risiko der Bedürftigkeit im Alter stark an“, zitiert das Blatt aus der Regierungsanalyse.

Renten sollen 2017 weniger steigen

Wer aktuell Rente bezieht, darf sich hingegen über einen Anstieg im kommenden Jahr freuen – allerdings fällt der geringer aus als 2016. Wie die „Nordwest-Zeitung“ unter Bezug auf den Haushaltsplan der Deutschen Rentenversicherung berichtet, könnten die Renten nach derzeitiger Datenlage ab Juli 2017 um 2,3 Prozent in Westen und 2,58 Prozent im Osten steigen. 2016 lagen die Anhebungen noch bei 4,25 Prozent (Westen) und 5,98 Prozent (Osten).

Dem Alterssicherungsbericht zufolge ist die gesetzliche Rente noch immer die wichtigste Säule für die Versorgung alter Menschen. So erhielten die etwa 17 Millionen deutschen Rentner Anfang 2015 drei Viertel ihrer Altersleistungen aus der Rentenkasse. Viele verfügten aber über Zusatzeinkünfte.

Größten Zusatzeinkünfte aus Vermietung

Etwa ein Drittel der Über-65-Jährigen bezieht laut der „Süddeutschen Zeitung“ eine Betriebsrente, die ihnen monatlich im Durchschnitt 418 Euro brutto bringe. In ähnlicher Höhe fallen die Zusatzrenten aus privaten Versicherungen aus.

Durch Einkünfte aus Zinsen bekommen Ehepaare im Westen durchschnittlich 282 Euro monatlich, Alleinstehende 178 Euro. Lohnender, aber auch weniger verbreitet sind Einnahmen aus Vermietung oder Verpachtung. Rentnerpaare verdienen damit 947 Euro im Monat.

Beamte überdurchschnittlich abgesichert

Große Unterschiede im Versorgungsniveau gibt es zwischen Männern und Frauen. So erhalten Männer durchschnittlich etwa 1700 Euro netto – 600 Euro mehr als Frauen. Auch innerhalb der Gruppe der Selbstständigen geht die Schere weit auseinander. Laut der Regierungsanalyse verfügt fast die Hälfte der früheren Selbstständigen über weniger als 1000 Euro netto. Besonders gut gestellt seien hingegen Beamte mit 2300 Euro netto im Monat. (dpa/cho)