Gettysburg. Donald Trump hat einen Plan für die ersten 100 Tage im Weißen Haus vorgestellt. Zwar hat er große Ambitionen aber geringe Siegchancen.

Die Chancen auf einen Sieg des Republikaners Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl in gut zwei Wochen sind gering, doch das hat ihn nicht daran gehindert, seinen Plan für eine Zeit als Präsident vorzustellen.

In den ersten 100 Tagen im Weißen Haus würde er neue Verhandlungen über das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta aufnehmen und aus dem Transpazifischen Handelspakt TPP aussteigen. Zudem stehen Abschiebungen und eine Mauer zu Mexiko auf dem Plan.

Trump spricht an historischem Ort

Trump sprach in Gettysburg (Bundesstaat Pennsylvania), wo 1863 der damalige Präsident Abraham Lincoln seine historische Rede über die Prinzipien Freiheit und Gleichhalt gehalten hatte. Erneut warf der Republikaner den Medien und der Demokratin Clinton vor, Lügen zu verbreiten, um ihn um einen Wahlsieg zu bringen. Gemeinsam versuchten sie, „den Geist der Wähler zu vergiften“.

Donald Trumps schlimmste Sprüche

Für die größte Aufregung hat im Wahlkampf ein Video-Mitschnitt aus dem Jahr 2005 gesorgt. Darauf ist zu hören, wie Donald Trump sich extrem vulgär und sexistisch über Frauen äußert. Kurz vor dem Zusammentreffen mit einer Schauspielerin sagt er zu einem TV-Moderator: „Ich sollte besser ein paar TicTacs nehmen, nur falls ich sie küsse. Weißt du, Schönheit zieht mich automatisch an. Ich fange einfach an, sie zu küssen. (...) Ich warte gar nicht ab. Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich das machen. Sie lassen dich alles machen. Du kannst ihnen zwischen die Beine greifen, du kannst einfach alles machen.“
Für die größte Aufregung hat im Wahlkampf ein Video-Mitschnitt aus dem Jahr 2005 gesorgt. Darauf ist zu hören, wie Donald Trump sich extrem vulgär und sexistisch über Frauen äußert. Kurz vor dem Zusammentreffen mit einer Schauspielerin sagt er zu einem TV-Moderator: „Ich sollte besser ein paar TicTacs nehmen, nur falls ich sie küsse. Weißt du, Schönheit zieht mich automatisch an. Ich fange einfach an, sie zu küssen. (...) Ich warte gar nicht ab. Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich das machen. Sie lassen dich alles machen. Du kannst ihnen zwischen die Beine greifen, du kannst einfach alles machen.“ © REUTERS | MIKE SEGAR
Diese Litanei wiederholt der 70-Jährige gern: „Wir müssen Recht und Ordnung zurückbringen. (...) Illegale Migranten haben Waffen, und sie erschießen Leute.“
Diese Litanei wiederholt der 70-Jährige gern: „Wir müssen Recht und Ordnung zurückbringen. (...) Illegale Migranten haben Waffen, und sie erschießen Leute.“ © REUTERS | MIKE SEGAR
Eine Entschuldigung darf man demnach wohl auch nicht für diese Aussage erwarten: „Hillary will den zweiten Verfassungszusatz abschaffen. Wirklich abschaffen. Falls sie es schafft, ihre Richter auszuwählen, kann man nichts dagegen machen. Obwohl, vielleicht können ja die Verfechter des Zweiten Verfassungszusatzes etwas tun, ich weiß ja auch nicht.“ Von Kritikern wurde der Satz so verstanden, dass Trump über einen Attentat auf Hillary Clinton fabulierte.
Eine Entschuldigung darf man demnach wohl auch nicht für diese Aussage erwarten: „Hillary will den zweiten Verfassungszusatz abschaffen. Wirklich abschaffen. Falls sie es schafft, ihre Richter auszuwählen, kann man nichts dagegen machen. Obwohl, vielleicht können ja die Verfechter des Zweiten Verfassungszusatzes etwas tun, ich weiß ja auch nicht.“ Von Kritikern wurde der Satz so verstanden, dass Trump über einen Attentat auf Hillary Clinton fabulierte. © dpa | Cristobal Herrera
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„Ein großer Teil der Wahlmanipulation besteht darin, dass Hillary kandidieren darf, obwohl sie so oft so viele Gesetze gebrochen hat“, sagte Trump. Erstmals kündigte er an, dass er die Frauen, die in den vergangenen Tagen mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen ihn an die Öffentlichkeit gegangen worden, nach der Wahl verklagen werde.

Abschiebung von Immigranten als erste Amtshandlung

Die meisten der Pläne, die Trump am Samstag vorlegte, waren vor der Rede bereits bekannt. So will er alle „verfassungswidrigen“ Verordnungen von Präsident Barack Obama rückgängig machen, die Amtszeiten für Kongressmitglieder begrenzen und die Zahl der öffentlichen Bediensteten einfrieren.

Trump will auch rasch mit der Abschiebung der nach seinen Angaben zwei Millionen kriminellen illegalen Immigranten beginnen. Wer einmal aus dem Land geschickt wurde und erneut illegal in die USA kommt, soll für mindestens zwei Jahre ins Gefängnis.

Eine Mauer zu Mexiko steht auch im 100-Tage-Plan

Trump bekräftigte auch seine Absicht, dass er an der Grenze zu Mexiko eine Mauer bauen lassen und das Nachbarland dafür bezahlen werde. Insgesamt listete er zehn Gesetze auf, die er im Fall seines Wahlsieges möglichst rasch durch den Kongress bringen möchte - etwa massive Steuersenkungen und die Rücknahme von Obamas Gesundheitsreform.

Die USA befänden sich an einem Scheideweg, sagte Trump. „Wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit oder glauben wir, dass vor uns und unserem großartigen Land noch eine große Zukunft liegt?“ Er rufe das amerikanische Volk dazu auf, „große Träume“ zu haben. (dpa)