Berlin. Sigmar Gabriel fordert nach den Schüssen eines „Reichsbürgers“ auf einen Polizisten härtere Strafen. Beamte bräuchten besseren Schutz.

Nach den zunehmenden Übergriffen sogenannter Reichsbürger auf Polizisten hat SPD-Chef Sigmar Gabriel härtere Strafen für die Täter gefordert und zugleich zu mehr Solidarität und Respekt für Polizei und Rettungskräfte aufgerufen.

Die tödlichen Schüsse eines „Reichsbürgers“ auf einen Polizeibeamten in Mittelfranken hätten drastisch vor Augen geführt, dass viele Polizisten ihr Leben für den Rechtsstaat einsetzten, sagte Gabriel unserer Redaktion. „Sie verdienen für das, was sie tun, mehr gesellschaftliche Anerkennung und auch mehr Schutz“. Dazu gehöre, Straftaten gegen Polizei und Rettungskräfte „besonders hart zu bestrafen“.

Zunehmende Respektlosigkeit gegen Polizisten

Gabriel stellte sich hinter Forderungen der Gewerkschaft der Polizei, die unter anderem verlangt, künftig jeden Angriff gegen Polizisten als Straftat zu bewerten; bisher werden kleinere Attacken als Bagatelldelikte verfolgt. Gabriel forderte, „auch Justizbehörden, die Staatsanwälte und Richter, müssen den Schutz der Polizisten stärker im Blick haben.“

Gewalt gegen Polizisten dürfe nicht bagatellisiert werden. Der SPD-Chef und Vizekanzler nannte die Entwicklung beunruhigend: „Der Polizei wird zunehmend mit Respektlosigkeit begegnet. Immer häufiger hört man, dass Polizisten geschlagen, getreten, beschimpft oder bespuckt werden.“ Inzwischen träfen diese Aggressionen nicht nur Polizeibeamte, sondern auch Rettungskräfte und Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen.

Gabriel mahnte, auch in der Alltagskultur wieder mehr Respekt und Wertschätzung zu zeigen. „Das konsequenzlose Pöbeln – ob im Internet, auf der Straße, in der Schule oder dem Amt – muss ein Ende haben.“ Respekt und Anstand im Umgang miteinander einzufordern, sei nicht nur eine staatliche Aufgabe, „sondern eine Jedermannspflicht in unserer Gesellschaft.“ (FMG)