New York. Punktgewinn für Clinton: Laut einer Umfrage bewerten die Amerikaner ihren Auftritt im TV-Duell besser als den ihres Konkurrenten Trump.

Eine neue Umfrage nach dem ersten TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf sieht Hillary Clinton als Siegerin. Die am Mittwoch veröffentlichte Online-Erhebung von Reuters und dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos unter mehr als 2000 Personen ergab, dass 56 Prozent der Amerikaner die demokratische Kandidatin besser als ihren republikanischen Gegenspieler Donald Trump beurteilt haben.

Nur 26 Prozent der Befragten sahen demnach Trump vorne. 31 Prozent meinten, dass die Debatte Clintons Chancen auf einen Einzug ins Weiße Haus verbesserte habe. Nur 16 Prozent sagten, dass Trump von dem Duell profitiert habe.

Mehr als 80 Millionen Amerikaner sahen TV-Duell

Das TV-Duell der beiden Präsidentschaftskandidaten am Montag haben nach Angaben des Nachrichtensenders CNN 80,9 Millionen Amerikaner im Fernsehen verfolgt. Die beiden Kontrahenten lieferten sich in der weltweit live übertragenen Debatte nach freundlichem Beginn den erwarteten harten Schlagabtausch.

Die Zitate im Duell Clinton vs. Trump

Die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump haben sich am Montagabend (Ortszeit) im ersten von drei TV-Duellen gegenüber gestanden.
Die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump haben sich am Montagabend (Ortszeit) im ersten von drei TV-Duellen gegenüber gestanden. © REUTERS | RICK WILKING
Freundliche Begrüßung mit Handschlag – doch dabei blieb es nicht. Bei der Debatte ...
Freundliche Begrüßung mit Handschlag – doch dabei blieb es nicht. Bei der Debatte ... © REUTERS | POOL
... gingen beide Kontrahenten rasch auf Konfrontationskurs und fielen sich immer wieder ins Wort. Die wichtigsten Zitate im Überblick:
... gingen beide Kontrahenten rasch auf Konfrontationskurs und fielen sich immer wieder ins Wort. Die wichtigsten Zitate im Überblick: © REUTERS | POOL
„Ich glaube, Donald hat mich gerade dafür kritisiert, dass ich mich auf diese Debatte vorbereitet habe. Ja, ich habe mich vorbereitet. Und weißt Du, worauf ich noch vorbereitet bin? Ich bin darauf vorbereitet, Präsidentin zu sein“, sagte Hillary Clinton über Donald Trump. Der wiederum ...
„Ich glaube, Donald hat mich gerade dafür kritisiert, dass ich mich auf diese Debatte vorbereitet habe. Ja, ich habe mich vorbereitet. Und weißt Du, worauf ich noch vorbereitet bin? Ich bin darauf vorbereitet, Präsidentin zu sein“, sagte Hillary Clinton über Donald Trump. Der wiederum ... © REUTERS | CARLOS BARRIA
... sagte über Clinton: „Ich habe eine viel bessere Urteilsfähigkeit als sie. Ich habe auch ein viel besseres Naturell als sie. Mein größter Vorteil ist mein Temperament. Ich habe ein gewinnendes Naturell. Ich weiß zu gewinnen.“
... sagte über Clinton: „Ich habe eine viel bessere Urteilsfähigkeit als sie. Ich habe auch ein viel besseres Naturell als sie. Mein größter Vorteil ist mein Temperament. Ich habe ein gewinnendes Naturell. Ich weiß zu gewinnen.“ © REUTERS | BRIAN SNYDER
Clinton zweifelte Trumps Qualitäten als Staatsmann an. „Donald, ich weiß, du lebst in deiner eigenen Realität“, sagte sie etwa.
Clinton zweifelte Trumps Qualitäten als Staatsmann an. „Donald, ich weiß, du lebst in deiner eigenen Realität“, sagte sie etwa. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Auch Trumps Ton über Clinton war rau: „Ich denke nicht, dass sie die Ausdauer dafür (die US-Präsidentschaft, Anm. d. Red.) hat. (...) Sie mag erfahren sein, aber sie hat schlechte Erfahrung.“
Auch Trumps Ton über Clinton war rau: „Ich denke nicht, dass sie die Ausdauer dafür (die US-Präsidentschaft, Anm. d. Red.) hat. (...) Sie mag erfahren sein, aber sie hat schlechte Erfahrung.“ © REUTERS | BRIAN SNYDER
Beim Thema Außenpolitik wurde heftig gestritten. Trump warf der Nato vor, sich nicht genug auf den Kampf gegen den Terrorismus zu konzentrieren. Auch könnten sich die USA ihre jetzigen Verteidigungsausgaben finanziell nicht leisten. „Wir können nicht der Weltpolizist sein“, sagte er. Clinton ...
Beim Thema Außenpolitik wurde heftig gestritten. Trump warf der Nato vor, sich nicht genug auf den Kampf gegen den Terrorismus zu konzentrieren. Auch könnten sich die USA ihre jetzigen Verteidigungsausgaben finanziell nicht leisten. „Wir können nicht der Weltpolizist sein“, sagte er. Clinton ... © Getty Images | Win McNamee
... kritisierte die Bewunderung, die Trump für den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgedrückt hatte. Zudem erklärt sie, dass die US-Luftangriffe auf die Islamisten-Miliz IS verstärkt werden müssten: „Wir müssen unsere Luftschläge gegen den Islamischen Staat verstärken. (...) Ich denke, wir müssen Bagdadi fassen.“
... kritisierte die Bewunderung, die Trump für den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgedrückt hatte. Zudem erklärt sie, dass die US-Luftangriffe auf die Islamisten-Miliz IS verstärkt werden müssten: „Wir müssen unsere Luftschläge gegen den Islamischen Staat verstärken. (...) Ich denke, wir müssen Bagdadi fassen.“ © REUTERS | CARLOS BARRIA
Clinton kritisierte den Milliardär dafür, dass er noch nicht seine Steuererklärung veröffentlicht habe. Möglicherweise wolle Trump verheimlichen, dass er keine Bundessteuern gezahlt habe. „Es muss etwas sehr Wichtiges, sogar Schreckliches sein, das er verheimlichen will“, sagte Clinton.
Clinton kritisierte den Milliardär dafür, dass er noch nicht seine Steuererklärung veröffentlicht habe. Möglicherweise wolle Trump verheimlichen, dass er keine Bundessteuern gezahlt habe. „Es muss etwas sehr Wichtiges, sogar Schreckliches sein, das er verheimlichen will“, sagte Clinton. © REUTERS | KIM HONG-JI
Darauf antwortete Trump, dass er seine Steuererklärung nur veröffentlichen werde, wenn Clinton jene 33.000 E-Mails publik mache, die sie als Außenministerin über einen privaten Server gesendet hat.
Darauf antwortete Trump, dass er seine Steuererklärung nur veröffentlichen werde, wenn Clinton jene 33.000 E-Mails publik mache, die sie als Außenministerin über einen privaten Server gesendet hat. © REUTERS | RICK WILKING
Clinton und Trump diskutierten auch über das richtige Temperament eines Präsidenten: Dies sei vielleicht seine größte Stärke, sagt Trump, denn er habe das Temperament eines Siegers. Clinton erklärte dagegen, ...
Clinton und Trump diskutierten auch über das richtige Temperament eines Präsidenten: Dies sei vielleicht seine größte Stärke, sagt Trump, denn er habe das Temperament eines Siegers. Clinton erklärte dagegen, ... © REUTERS | POOL
... ein Mann, der sich von einem Tweet provozieren lasse, sollte nicht seinen Finger auf dem Knopf für den Abschuss von Atomraketen haben.
... ein Mann, der sich von einem Tweet provozieren lasse, sollte nicht seinen Finger auf dem Knopf für den Abschuss von Atomraketen haben. © Getty Images | Spencer Platt
Bei dem TV-Duell waren auch die Partner der beiden Kontrahenten anwesend. Hier küsst Donald Trump seine Frau Melania. Hillary Clinton ...
Bei dem TV-Duell waren auch die Partner der beiden Kontrahenten anwesend. Hier küsst Donald Trump seine Frau Melania. Hillary Clinton ... © Getty Images | Drew Angerer
... bekam Unterstützung von ihrem Ehemann, dem früheren US-Präsidenten Bill Clinton.
... bekam Unterstützung von ihrem Ehemann, dem früheren US-Präsidenten Bill Clinton. © REUTERS | POOL
In der Vergangenheit haben die seit 1960 ausgetragenen Fernsehduelle mehrfach einen Einfluss auf den Verlauf des Wahlkampfs gehabt. In jüngsten Umfragen lagen beide Kandidaten fast gleichauf. Trump und Clinton ...
In der Vergangenheit haben die seit 1960 ausgetragenen Fernsehduelle mehrfach einen Einfluss auf den Verlauf des Wahlkampfs gehabt. In jüngsten Umfragen lagen beide Kandidaten fast gleichauf. Trump und Clinton ... © REUTERS | AARON JOSEFCZYK
... sollen noch zwei Mal im Fernsehen aufeinandertreffen. Die Wahl findet am 8. November statt.
... sollen noch zwei Mal im Fernsehen aufeinandertreffen. Die Wahl findet am 8. November statt. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Experten erwarteten bis zu 100 Millionen Zuschauer – fast ein Drittel der Bevölkerung und ein Wert, der in den vergangenen Jahren nur vom Football-Finale Super Bowl erreicht wurde.
Experten erwarteten bis zu 100 Millionen Zuschauer – fast ein Drittel der Bevölkerung und ein Wert, der in den vergangenen Jahren nur vom Football-Finale Super Bowl erreicht wurde. © REUTERS | CARLOS BARRIA
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Eineinhalb Stunden stritten sie vor allem über wirtschafts- und außenpolitische Themen und sprachen sich gegenseitig die Eignung für den Posten im Weißen Haus ab. Vor einem Millionenpublikum bekräftigten sie dabei im Wesentlichen ihre Positionen. Die Wahl findet am 8. November statt. (rtr)