Braunau. Hitlers Geburtshaus in Braunau ist eine Pilgerstätte für Neonazis. Laut Bericht steht nun fest, wie das künftig verhindert werden soll.

Das Geburtshaus von Adolf Hitler im österreichischen Braunau am Inn wird nach Informationen der Zeitung „Welt“ voraussichtlich nun doch nicht abgerissen. Die vom Innenministerium eingesetzte Expertenkommission zur Zukunft des Gebäudes sei gegen diese Variante, berichtet das Blatt unter Berufung auf Mitglieder der Kommission.

„Man kann nicht die Geschichte auslöschen, indem man ein Gebäude abreißt. Aus geschichtspolitischen Gründen ist das keine Option“, zitiert die Zeitung einen der Experten. Auch eine museale Nutzung etwa als Gedenkstätte oder Begegnungsforum werde abgelehnt. Vielmehr empfiehlt die Kommission laut „Welt“ eine signifikante bauliche Veränderung des Hauses, um es als Fotomotiv für Neonazis unattraktiv zu machen.

Neonazi-Tourismus soll aufhören

„Oberste Priorität muss haben, dass der Neonazi-Tourismus, der inzwischen auch osteuropäische und russische Rechtsextremisten erfasst, endlich aufhört“, sagte ein Kommissionsmitglied der Zeitung. Das Anwesen könnte künftig erneut von einer sozialen Einrichtung oder von der Polizei als Wache genutzt werden.

Der Bericht soll Mitte Oktober offiziell der Regierung in Wien übergeben werden. Die Regierung hat nach jahrelangem Streit mit der Besitzerin die Enteignung des Hauses beschlossen. Diese muss noch vom Parlament abgesegnet werden. Adolf Hitler (1889-1945) hat in dem Haus sein erstes Lebensjahr verbracht. (dpa)