Paris. Frankreichs Innenminister positioniert sich klar in der Burkini-Debatte. Ein Verbot sei verfassungswidrig. Und berge eine große Gefahr.

Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve hat vor den Auswirkungen eines von der Opposition geforderten Anti-Burkini-Gesetzes gewarnt. Ein solches Gesetz wäre „verfassungswidrig, unwirksam und dazu geeignet, Feindseligkeiten und nicht wiedergutzumachende Spannungen hervorzurufen“, sagte Cazeneuve in einem Interview der katholischen Zeitung „La Croix“.

Harte Auseinandersetzung in Frankreich

Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve ist gegen ein Burkini-Verbot.
Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve ist gegen ein Burkini-Verbot. © REUTERS | PHILIPPE WOJAZER

Frankreichs oberstes Verwaltungsgericht hatte am Freitag ein lokales Burkini-Verbot in einer Grundsatzentscheidung ausgesetzt. Konservative und rechte Politiker forderten daraufhin ein Gesetz zum Verbot der Ganzkörper-Schwimmanzüge für Musliminnen. Cazeneuve griff die konservativen Republikaner scharf an und warf ihnen vor, mit ihren Forderungen Franzosen gegeneinander aufzubringen. Burkini-Verbote an den Stränden von gut 30 französischen Gemeinden hatten in den vergangenen Wochen eine heftige Debatte angestoßen. (dpa)