Frankfurt. Weit mehr als 100 Ermittlungsverfahren laufen in Deutschland gegen mutmaßliche Dschihad-Unterstützer und Syrien-Heimkehrer. Nun werden zwei Fälle bekannt, in denen es auch um Waffen geht.

Eine mutmaßliche Islamistin aus Frankfurt soll bei ihrer Rückreise von Syrien nach Deutschland versucht haben, einen Sprengsatz mitzunehmen. Sie sei deshalb an einem türkischen Flughafen festgenommen worden, aber mittlerweile wieder heimgekehrt, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, Doris Möller-Scheu, am Montag. Sie bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die Mutter von zwei kleinen Kindern wurde demnach im Februar festgenommen, seit Juni ist sie wieder in Deutschland.

Gegen die Frau werde wegen des Verdachts einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt, sagte Möller-Scheu. Die 27-Jährige befinde sich auf freiem Fuß, da die derzeit vorliegenden Beweise nicht für eine Untersuchungshaft ausreichten. Die Rechtshilfeersuchen an die türkischen Behörden laufen. Der Ehemann soll weiter in der Türkei inhaftiert sein. Nach dem „FAZ“-Bericht soll ein Rohr mit Ammonium- und Kaliumnitrat für den Bombenbau gefunden worden sein.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt auch gegen einen 28-Jährigen aus Kassel. Bei einer Drogenrazzia fanden sich unter anderem Hinweise, dass er einschlägige islamistische Internetseiten aufrief. Bisher gebe es keine Hinweise auf konkrete Kontakte, sagte Möller-Scheu. Bei der Razzia sei auch eine Waffe entdeckt worden.

Nach Informationen von „Spiegel Online“ handelte es sich um ein Sturmgewehr des Typs AK-47 (Kalaschnikow) samt Munition, das aber wegen eines Defekts offenbar nicht funktionsfähig gewesen sei. Der Mann sei kurz zuvor von einem Syrien-Ausflug zurückgekehrt. dpa

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