Berlin. Die rund 1,7 Millionen Palästinenser im Gazastreifen leiden seit Jahren unter Gewalt und Armut. Der dicht bevölkerte Küstenstreifen am Mittelmeer ist mit seinen etwa 360 Quadratkilometern kleiner als das Land Bremen.

Ein Großteil der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze, mehr als die Hälfte ist auf Zuwendungen internationaler Hilfsorganisationen angewiesen. Offiziell ist ein Drittel der Bevölkerung arbeitslos. Wirtschafts- und Verwaltungszentrum ist die Stadt Gaza mit mehr als 400 000 Einwohnern.

1967 besetzte Israel das bis dahin von Ägypten verwaltete Gebiet und begann mit dem Bau jüdischer Siedlungen. 2005 räumte Israel die Siedlungen und zog seine Soldaten ab. 2006 überfiel die radikal- islamische Hamas einen israelischen Militärstützpunkt am Rand des Gazastreifens und nahm den Soldaten Gilad Schalit als Geisel. Daraufhin rückte die israelische Armee auf der Suche nach Schalit mit Bodentruppen in den Gazastreifen ein.

Wegen mehrfacher Raketenangriffe aus dem Gebiet verhängte Israel eine Blockade. Nach dem Sieg über die Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bei den Parlamentswahlen übernahm die Hamas 2007 gewaltsam die Kontrolle des Gazastreifens. Israel erklärte diesen zum «feindlichen Gebiet». Ende Dezember 2008 begann dort die groß angelegte Bodenoffensive «Gegossenes Blei». Innerhalb von drei Woche wurden im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mindestens 1310 Palästinenser getötet, die Israelis meldeten in den eigenen Reihen 13 Tote. Schalit wurde erst im Oktober 2011 freigelassen. (dpa)

Auswärtiges Amt

CIA World Factbook

Palästinensisches Statistikamt