Vechelde. Helmut Niehoff bittet um Briefmarken, Postkarten, alte Geldscheine und Ähnliches - alles, was die EBM für die Kinder in Lateinamerika verkauft.

Der blaue Himmel gaukelt trügerisch eine „heile Welt“ vor, denn vor dem Brandenburger Tor im Berlin von 1962 ist die gerade errichtete Mauer zu sehen. Mit dieser (unbeschriebenen) Postkarte verbindet Helmut Niehoff noch immer Erinnerungen an seinen Besuch vor fast 58 Jahren in der heutigen Bundeshauptstadt: „Auf der Westseite der Mauer war damals eine Art Tribune aufgebaut, die wir als Besucher besteigen konnten, um in den Ostteil Berlins zu schauen.“ Inzwischen gewinnt diese Postkarte einen neuen Wert – sie soll Kindern in Waisenheimen in Südamerika helfen.

„Auch kleine Dinge sind eine Hilfe für die Mädchen und Jungen in Lateinamerika“, verdeutlicht Niehoff – insbesondere geht es um Waisenkinder in Brasilien und Argentinien. Das Prinzip ist einfach: Gesucht werden Spenden in Form von Briefmarken in allen Varianten – seien es einzelne Marken, seien es Briefmarken auf Briefumschlägen/Ansichtskarten/Postkarten, seien es Ersttagsbriefe – und Anderes wie die besagte Postkarte oder alte Geldscheine. Die „Europäisch-Baptistische Mission“ (EBM) verkauft dies alles und gibt den Erlös zu 100 Prozent weiter an die „Missionarische Aktionen in Südamerika“ (MASA) beziehungsweise an die dortigen Waisenheime – dafür verbirgt sich der Vechelder Niehoff.

Der 84-Jährige, der bis zum Ruhestand beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in Braunschweig in der Verwaltung gearbeitet hat, zeigt einen Brief von Horst Liedtke – er ist EBM-Ansprechpartner in der Bundesrepublik: Demnach habe es im Jahr 2018 deutschlandweit umgerechnet 12.000 Euro an Spenden für die elternlosen Kinder in Lateinamerika gegeben; im vergangenen Jahr seien es bis Ende August 8000 Euro gewesen, setzt Niehoff hinzu: „Das sind unglaubliche Summen – herzlichen Dank.“

„In den Waisenheimen in Südamerika fehlt es an allem“, stellt der Vechelder – selbst Familienvater – fest und zählt auf: „Lebensmittel, Betten, Wäsche, Medizin, Schulmaterial, Spielzeug, und, und, und.“ Der Rentner ruft in Erinnerung: Selbst mit vergleichsweise kleinem Geld lasse sich beispielsweise in Brasilien und Argentinien für die Menschen viel erreichen.

Niehoff, der als Kind selbst Briefmarken gesammelt hat, zeigt einen alten Geldschein aus dem Jahr 1910: 100 Mark (Reichsbanknote). Auch solche Geldscheine könnten gespendet werden, genauso wie sein bedrucktes Kuvert mit der Aufschrift „150 Jahre Braunschweiger Briefmarken“ (1852 bis 2002). Und wie ein Papier in alter deutscher Schrift, in dem die Kreissparkasse Salzgitter ihr Geschenk an Niehoff zu dessen Geburt im Jahr 1935 dokumentiert: ein Sparkassenbuch mit einem geschenkten Startkapital von drei Reichsmark.

Bei den Spenden handelt es sich dem Vechelder zufolge oft um „Dinge, die im Laufe eines Lebens so anfallen, die man aber nicht wegschmeißen, sondern lieber spenden will“. Nicht selten träten auch bei Haushaltsauflösungen solche Dinge zutage, die für die EBM von Bedeutung seien.

Informationen:

Außer Briefmarken nimmt Helmut Niehoff als Spenden auch beispielsweise Telefonkarten, Postkarten, alte Geldscheine und Münzen an – er wohnt in Vechelde, Konrad-Adenauer-Ring 31, (05302) 6291. Infos zur EBM unter www.ebm-international.org im Internet. Geldspenden sind auch möglich unter IBAN: DE78 518500791190045010.