Peine. Der Tier- und Ökogarten Peine hat beim Gemeinsampreis unserer Zeitung den dritten Preis bekommen. Riesige Freude bei der Peiner Delegation.
„Wir gehen den Abend ganz relaxed an. Mitmachen ist Trumpf. Große Chancen, ganz vorne zu sein, erwarten wir nicht“: Das war die Prognose, als Betina Gube, Rosemarie Adam, Liesel Bonewitz und Dagmar Hogreve vom Tier- und Ökogarten Peine am Donnerstagabend in den Braunschweiger Dom gingen zur Verleihung des Gemeinsampreises unserer Zeitung für ehrenamtliches Engagement. 14 Projekte waren nominiert, die Spannung groß – und die Freude noch größer, als das gut gehütete Geheimnis der Platzierung gelüftet wurde: Der Tier- und Ökogarten bekam den dritten Preis.
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„Tschakka, tschakka!“ So klang es dann aus den Peiner Reihen, und immer wieder „Dankeschön, Dankeschön, Dankeschön!“ Mit 1500 Euro ist der dritte Preis dotiert. „Das ist richtig viel Geld“, freut sich Betina Gube, Leiterin des Tier- und Ökogartens. Verwendet werden soll es „für einen richtig schönen Tag für alle unsere Ehrenamtlichen – alle sind an dem Preis beteiligt, alle sollen etwas davon haben.“
Achtung und Wertschätzung gegenüber allen Lebewesen, Pflanzen, Tieren und den Ressourcen unserer Erde
Was die rund 30 Ehrenamtlichen des Tier- und Ökogartens Peine in Vöhrum leisten, schilderte Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer den rund 400 Gästen im Braunschweiger Dom in einer wunderbar lebhaft zu hörenden Laudatio. Das Team engagiert sich für die Achtung und Wertschätzung gegenüber allen Lebewesen, Pflanzen, Tieren und den Ressourcen unserer Erde. Der Tier- und Ökogarten ist ein Ort des sozialen Lernens – und er ermöglicht „klasse Klassenausflüge“.
Wie die ablaufen, zitierte der Oberlandeskirchenrat aus dem Schulaufsatz, den Anton aus der Klasse 6.4. geschrieben hatte. Auszüge daraus: Begrüßung, Einteilung in Gruppen, Bekanntschaft mit Ente Donald, zwei Seidenhühnern und Pony Nuri, Frühstückspause im Gewächshaus. Anton: „Als wir alle gemütlich aßen, bekamen wir überraschenden Besuch: Ein freilaufendes Huhn kam ins Gewächshaus, sah uns alle an und ging wieder hinaus. Das war witzig!“
„Außerschulische Lernort ist bundesweit einzigartig“
Danach lernen die Kinder die Bartagame Spike kennen. Anton: „Ein echsenartiges Reptil. Wir durften Spike streicheln, Schlangeneier untersuchen und alte Bartagamenhaut anfassen. An dieser Station haben wir gelernt, was wechselwarm bedeutet, warum Spike Stacheln hat und wieso Reptilien einen Schwanz brauchen.“ Dann geht es weiter zu Meerschweinchen, Kaninchen, Schafen, Ponys und Ziegen.
Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer, der den Tier- und Ökogarten selbst schon besucht hat, stellt fest: „Neugierige jeden Alters können hier ihrem Forscherdrang nachgehen.“ Mit seinem Konzept und seinen Möglichkeiten sei dieser außerschulische Lernort bundesweit einzigartig, meint Hofer. Antons Aufsatz endet so: „Wenn ich älter bin, will ich da auch mitmachen.“
Das hört Betina Gube natürlich gern – denn zu tun gibt es im Tier- und Ökogarten immer etwas. „Hier findet jeder eine Aufgabe“, sagt die Pädagogin, Expertin für tiergestützte Intervention, Leiterin des Regionalen Umweltbildungszentrums, Geschäftsführerin und Ehrenamtliche. Vor rund 20 Jahren hat sie mit dem Aufbau des Tier- und Ökogartens neben der IGS Peine in Vöhrum begonnen. Alle Tiere, die dort leben, sind „Lehrer“ für Kinder aller Schulformen und Kitas, sie werden für die tiergestützte Intervention im Unterricht eingesetzt und auch in Projekten außerhalb des Schulalltags.
Auf einen Blick:
Der Tier- und Ökogarten Peine in Vöhrum ist als außerschulischer Lernort zertifiziert und hat sich zu einem Lieblingsort für Jung und Alt entwickelt.
Öffnungszeiten für Gruppen, Fortbildungen, Kindertagesstätten , Naturerlebnis-Geburtstage, Schulen nach Absprache.
Kontakt: Büro (0162) 9200718, E-Mail: veranstaltungen@oekogarten-peine.de
Der nächste Besuchersonntag findet am 6. Juni statt, 10 bis 16 Uhr. Herrenfeldstraße, 31228 Peine. Diesmal werden die Schafe geschoren.
Weitere Informationen auf der Internetseite: