Accra/Hamburg. „Für sichtbar hellere Haut“: So lässt sich ein Slogan, mit dem Nivea wirbt, übersetzen. Nicht zum ersten Mal gibt es Rassismusvorwürfe.

Die Werbung für einen Hautaufheller von Nivea hat in Afrika eine Rassismusdebatte ausgelöst. In mehreren afrikanischen Ländern wie Ghana und Nigeria lösten die Plakate heftige Kritik aus, wie lokale Medien am Donnerstag berichteten. Vor allem im Internet breiteten sich Aufrufe zum Beenden der Kampagne (#pullitdownnow) und zum Boykott der Marke Nivea aus.

Das Plakat zeigt ein dunkelhäutige Frau mit der Aufschrift „For visibly fairer skin“, was sowohl mit „für sichtbar schönere Haut“ als auch „für sichtbar hellere Haut“ übersetzt werden kann.

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Rapper Fuse ODG brachte Kritik ins Rollen

Der Hamburger Nivea-Hersteller Beiersdorf wies die Vorwürfe zurück. Die Kampagne wolle auf keinen Fall die Vorlieben oder Bedürfnisse der Menschen für bestimmte Pflegeprodukte diffamieren oder glorifizieren. Keine bestimmte Hautfarbe sollte als besser oder schlechter dargestellt werden.

Ins Rollen gebracht wurde die Kritik durch einen Aufruf des britisch-ghanaischen Rappers Fuse ODG. Der hatte ein Foto des Plakats auf Instagram gestellt und Nivea aufgerufen, die Plakate abzuhängen. „Wir lieben unsere Hautfarbe. Und wenn Sie sie nicht abhängen. Werden wir es tun.“

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Helle Haut gilt in vielen Teilen Afrikas als Schönheitsideal

In weiten Teilen Afrikas gilt eine helle Haut als Schönheitsideal. Der Markt für Bleichcremes boomt. In Nigeria verwenden mehr als zwei Drittel der Frauen regelmäßig Hautaufheller, in Togo sind es laut einer Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) 59 Prozent, in Südafrika 27 Prozent.

2015 verbat die Elfenbeinküste Bleichmittel und droht mit hohen Strafen. Ähnliche Regelungen gibt es in Südafrika und Gambia.

Nivea musste sich schon zuvor Rassismusvorwürfe gefallen lassen

Bereits im April dieses Jahres war Nivea wegen einer als rassistisch aufgefassten Werbekampagne in die Kritik geraten. Damals erntete das Unternehmen einen Shitstorm, nachdem es im Nahen Osten mit dem Slogan „White is Purity“ („Weiß bedeutet Reinheit“) für ein Deodorant geworben hatte, das keine Flecken auf der Kleidung hinterlassen soll.

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Auch damals wies Nivea die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen entschuldigte sich bei denjenigen, die die Kampagne als Beleidigung aufgefasst hatten. (epd/jkali)