Berlin. Thomas Middelhoff bewohnt aktuell eine Zelle. Seine wesentlich luxuriösere Bleibe aus früheren Tagen steht jetzt wohl zum Verkauf.

Das Haus, das die Immobilienfirma Von Poll in Bielefeld anbietet, erzählt viel über den Aufstieg und Fall des ehemaligen Top-Managers Thomas Middelhoff. In der Villa an der Grenze zwischen Bielefeld und Gütersloh soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur früher der ehemalige Arcandor-Chef gewohnt haben. Die Villa wird im Einvernehmen mit dem Insolvenzverwalter verkauft – Middelhoff befindet sich in einem Privatinsolvenzverfahren.

In dem Anwesen finden sich wohl nur wenige Zimmer, die so klein sind wie die Gefängniszelle, die der Ex-Manager Thomas Middelhoff bewohnt. Allein der Kontrast zwischen wenigen Quadratmetern Zelle und der Villa mit mehr als 1000 Quadratmetern machen den Abstieg des einst gefeierten Karstadt-Mannes deutlich.

1,99 Millionen Euro für 30.000-Quadratmeter-Grundstück

Der frühere Vorstandsvorsitzende der Arcandor AG, Thomas Middelhoff wurde zu einer Haftstrafe verurteilt.
Der frühere Vorstandsvorsitzende der Arcandor AG, Thomas Middelhoff wurde zu einer Haftstrafe verurteilt. © dpa | Bernd Thissen

Jeder Stein des Hauses wirkt dabei wie ein Beweis für den früheren Erfolg Middelhoffs. Jeder Raum lässt erahnen, wie vermögend Middelhoff einst gewesen muss. Wer nicht das nötige Geld und/oder die nötigen wirtschaftlichen Kontakte hat, könnte sich ein Haus mit einem 30.000-Quadratmeter-Grundstück, acht Bädern, eigenem Schwimmbad und Pferdestallungen nicht leisten. Nun wird das Haus für 1,99 Millionen Euro angeboten.

Wie die „Neue Westfälische“ berichtet, hat Middelhoff das Anwesen 2009 von seinem ehemaligen Nachbarn August Oetker erworben. An das Grundstück, das nun verkauft wird, grenzt eine weitere Immobilie, die der Familie Middelhoff gehörte.

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Tiefgarage und mehrere Weinkeller im Haus

Bis Anfang 2009 war Middelhoff Vorstandsvorsitzender des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor. Viele Beobachter sahen in ihm den Mann, der den ehemaligen Karstadt-Quelle-Konzern in eine rentable Zukunft führen sollte. Doch auf den zweiten Blick zeigte sich, dass mehrere Entscheidungen wenig sinnvoll waren – nicht zuletzt die fragwürdige Umbenennung des Konzerns.

So wie manche unternehmerischen Entscheidungen wenig Sinn ergaben, tun es auch einige Merkmale im Exposé der Bielefelder Luxusimmobilie. Spielereien wie der Servieraufzug aus der Küche wirken noch nett. Doch wozu braucht jemand eine Tiefgarage, wenn gleich mehrere Pkw-Stellplätze auf dem riesigen Gelände vorhanden sind? Und wie nötig braucht man getrennte Rot- und Weißweinkeller?

Ein Fakt zu dem Haus lässt jedoch ein eindeutiges Urteil zu: Preislich ist das Haus ein Schnäppchen. Mit knapp zwei Millionen Euro ist es günstiger als zuletzt. Laut „Neuer Westfälischer“ sollte die Villa schon einmal für 2,9 Millionen Euro angeboten werden. Der Verkehrswert lag sogar bei 3,4 Millionen Euro.