Hannover/Wedemark. Nicht aus Angst vor Rockern, sondern wegen des Andrangs von Passanten musste die Polizei bei der Trauung von Frank Hanebuth eingreifen.

Frank Hanebuth und seine Ehefrau Sarah wurden mit einer Motorrad-Kolonne zur Kirche in Bissendorf bei Hannover begleitet. Am Samstag hat der Chef der „Hells Angels North Gate“ dort geheiratet.

Wegen großen Andrangs mussten zeitweise sogar Straßen in dem Ort gesperrt und der Verkehr umgeleitet werden. In einer nahegelegenen Gaststätte wurde im Anschluss an die Trauung gefeiert. Standesamtlich war das Paar bereits verheiratet. Seinen Junggesellenabschied feierte Hanebuth im Rotlichtviertel von Hannover. Das Viertel wird weitestgehend von dem dortigen „Hells Angels“-Charter kontrolliert.

Frank Hanebuth steht in Spanien im Fokus der Behörden

Rocker-Boss Frank Hanebuth heiratet

Frank Hanebuth, Chef der „Hells Angels North Gate“, hat kirchlich geheiratet. Für die Veranstaltung mussten Straßen gesperrt werden.
Frank Hanebuth, Chef der „Hells Angels North Gate“, hat kirchlich geheiratet. Für die Veranstaltung mussten Straßen gesperrt werden. © dpa | Peter Steffen
Hanebuth werden in Spanien meherere Verbrechen angelastet. Hier ist er mit Frau Sarah nach der Trauung zu sehen.
Hanebuth werden in Spanien meherere Verbrechen angelastet. Hier ist er mit Frau Sarah nach der Trauung zu sehen. © dpa | Peter Steffen
Rund 700 Gäste waren zu der Trauung geladen.
Rund 700 Gäste waren zu der Trauung geladen. © dpa | Peter Steffen
Eine Motorrad-Eskorte begleitete zuvor die Limousine des Brautpares.
Eine Motorrad-Eskorte begleitete zuvor die Limousine des Brautpares. © dpa | Peter Steffen
Nach der Trauung wurde das Brautpaar durch Bissendorf bei Hannover chauffiert.
Nach der Trauung wurde das Brautpaar durch Bissendorf bei Hannover chauffiert. © dpa | Peter Steffen
Entlang der Straße hatten sich zahlreiche Schaulustige versammelt.
Entlang der Straße hatten sich zahlreiche Schaulustige versammelt. © dpa | Peter Steffen
Die Ehefrau: Sarah.
Die Ehefrau: Sarah. © dpa | Peter Steffen
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In Spanien laufen seit längerem Ermittlungen gegen Hanebuth wegen Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, Erpressung, Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Geldwäsche. Hanebuth hat die Vorwürfe stets bestritten. Am Wochenende läuft eine Frist ab, in der spanische Behörden eigentlich Anklage erheben müssten. Die Staatsanwaltschaft kann diese Frist allerdings verlängern.

„Ich gehe davon aus, dass die Ermittlungsfrist verlängert wird“, sagte Hanebuths spanischer Anwalt Gonzalo Boye Tuset. „Dann hat die Staatsanwaltschaft weitere sechs Monate Zeit. Theoretisch ist danach eine weitere Verlängerung möglich, aber eigentlich befinden wir uns jetzt schon in einer Situation, wo die vorgegebene Zeit für die Ermittlungen extrem strapaziert wird.“ (dpa)