Elmshorn. Großbrand im Jacobs-Werk in Elmshorn: Bedeutet das Feuer einer der größten Kaffeeproduktionsstätten der Welt einen Kaffeenotstand?

Erheblicher Schaden durch ein Feuer in einer der wichtigsten Produktionsstätten für Kaffee europaweit: Feuerwehren haben den Brand im Jacobs-Werk in Elmshorn löschen können. Dennoch sind bereits mehrere Schornsteine eingestürzt.

Es ist noch völlig unklar, wie groß der Schaden ist und wann und in welchem Umfang die Produktion dort wieder aufgenommen werden kann. „Der Brand ist zwar gelöscht, eine Begehung ist aber so schnell nicht möglich“, sagte ein Sprecher des Jacobs-Douwe-Egberts-Konzern (JDE) unserer Redaktion.

In dem Werk in Elmshorn steht die größte Einzel-Gefriertrocknungsanlage der Welt. Das Werk hat große Bedeutung für die Produktion von Instantkaffee im Jacobs-Douwe-Egberts-Konzern (JDE), wenn auch kein fertiger Kaffee die Werkstore verlässt. Dort wird gemahlener und gerösteter Kaffee gefriergetrocknet und dann an andere Standorte geliefert, an denen das Pulver dann fertig gemischt und portioniert wird. Anders als in anderen Medien berichtet, werden in Elmshorn auch keine fertigen Kaffeepads hergestellt, so JDE.

2014: Kaffee für 13 Millionen Tassen am Tag

Zu JDE gehören unter anderem die Marken Douwe Egberts, Jacobs, Senseo und Tassimo. Vor allem das nahe Werk in Bremen-Hemelingen wird aus Elmshorn beliefert. 2014 hieß es in Berichten, in Elmshorn würden täglich 13 Millionen Tassen Kaffee produziert. JDE macht aber dazu keine Angaben.

Der JDE-Sprecher erklärte, zum jetzigen Zeitpunkt seien keine Beeinträchtigungen für die Kaffeeproduktion zu erwarten. Die Versorgung könne über Ausweichstandorte aus dem JDE-Netzwerk sichergestellt werden. Ein kurzfristiger Produktionsausfall in Elmshorn bringe nicht das ganze System durcheinander.

Produktion rund um die Uhr

In dem Werk arbeiten rund 100 Mitarbeiter rund um die Uhr an 365 Tagen. Nachdem am Montag um kurz nach 12.30 Uhr der Feueralarm in dem Gebäude losgegangen war, stiegen schwarze Rauchsäulen von dem Dach der Fabrik auf. Das Gebäude, in dem rund 100 Menschen arbeiten, sei daraufhin evakuiert worden. Die genaue Brandursache war am frühen Nachmittag unklar.

Laut Medienberichten könnte das Feuer von der Kühlanlage auf dem Dach ausgegangen sein. Um die Flammen auf dem Dach des Gebäudes zu bekämpfen, setzte die Feuerwehr einen rund 60 Meter hohen Teleskop-Masten ein. (dpa/law)