Schlitz. Viele Hinweise, aber bisher noch kein Durchbruch: In dem spektakulären Entführungsfall Würth gehen die Ermittler vielen Spuren nach.

Im Fall des 2015 entführten Milliardärssohns Würth hat die Polizei neue Hinweise erhalten. Einen Monat nach der erneut übers Fernsehen ausgestrahlten Tätersuche haben die Ermittler mittlerweile rund 200 Tipps bekommen, wie Thomas Hauburger von der Staatsanwaltschaft Gießen sagte. Allerdings räumt er ein: „Sie haben bislang nicht zu einer Täterermittlung geführt. Wir haben aber auch noch nicht alle Hinweise abgearbeitet.“

Am 26. April war der Entführungsfall erneut in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellt worden. Die Ermittler präsentierten ein Bewegungsprofil des Kidnappers und veröffentlichten Erkenntnisse von einer neuen Stimmanalyse des Mannes.

Sohn des Firmenchefs gekidnappt

Demnach dürfte der Entführer zwischen 40 und 52 Jahre alt sein. Er soll aus dem Raum Sandzak im Grenzgebiet zwischen Serbien und Montenegro stammen. Der mit Akzent sprechende Mann lernte wohl im Rhein-Main-Gebiet Deutsch. Er soll dort auch gelebt oder gearbeitet haben.

Der behinderte Sohn des baden-württembergischen Schrauben-Milliardärs Reinhold Würth war am 17. Juni 2015 in Schlitz – nördlich von Fulda – gekidnappt worden. Einen Tag später wurde der 50-Jährige in einem Wald bei Würzburg unversehrt an einen Baum gekettet gefunden. Zu einer Lösegeld-Übergabe kam es nicht. Die Belohnung für Hinweise, die zum Täter führen, beträgt mittlerweile 30.000 Euro. (dpa)