Berlin. Salvador Sobral aus Portugal hat den Eurovision Song Contest 2017 gewonnen. Deutschland wurde Vorletzter. So war die Show in Kiew.

Portugal hat zum ersten Mal den Eurovision Song Contest gewonnen, während Deutschland die dritte Pleite in Folge erlebt. Der portugiesische Sänger Salvador Sobral bekam für sein Lied „Amar Pelos Dois“ mit 758 Punkten die meisten Stimmen. Das gaben die Moderatoren in der Nacht zum Sonntag in Kiew nach der Präsentation der Wertungen von Jurys und Publikum bekannt.

Deutschlands Kandidatin Levina landete unter den 26 Finalisten mit sechs Punkten auf dem vorletzten Platz und schnitt somit kaum besser ab als ihre Vorgängerinnen in den vergangenen beiden Jahren. 2015 und 2016 war Deutschland jeweils Letzter.

Sieger verzichtete auf spektakuläre Show

Die 26-jährige Levina, die in Bonn geboren wurde, in Chemnitz aufwuchs und heute in London und Berlin wohnt, absolvierte gegen 22.45 Uhr am Samstagabend souverän ihren Auftritt. Barfuß, mit dunklem Rock und hellem Oberteil sang sie vor vergleichsweise schlichter Kulisse allein auf der Bühne ihren Song „Perfect Life“.

Auch der Portugiese Salvador Sobral (27) verzichtete auf eine spektakuläre Show, sondern überzeugte offensichtlich mit viel Gefühl. Komponistin der Jazz-Ballade „Amar Pelos Dois“ ist seine Schwester, die den Song zum Schluss der großen Live-Show gemeinsam mit ihrem Bruder sang.

So lief das ESC-Finale 2017 in Kiew

So ging es los für die deutsche Starterin Levina beim ESC-Finale 2017 in Kiew. Die Berlinerin sang ihre ersten Worte im Liegen.
So ging es los für die deutsche Starterin Levina beim ESC-Finale 2017 in Kiew. Die Berlinerin sang ihre ersten Worte im Liegen. © Getty Images | Michael Campanella
Ihr Song „Perfect Life“ hob sich allerdings wenig vom Pop-Einerlei des ESC-Finales ab.
Ihr Song „Perfect Life“ hob sich allerdings wenig vom Pop-Einerlei des ESC-Finales ab. © REUTERS | GLEB GARANICH
Auch stimmlich zeigte Levina eine durchschnittliche Leistung.
Auch stimmlich zeigte Levina eine durchschnittliche Leistung. © dpa | Julian Stratenschulte
Als erster Sänger ging Imri aus Israel auf die Bühne.
Als erster Sänger ging Imri aus Israel auf die Bühne. © Getty Images | Michael Campanella
Sein Song „I Feel Alive“ konnte auch nicht wirklich überzeugen.
Sein Song „I Feel Alive“ konnte auch nicht wirklich überzeugen. © Getty Images | Michael Campanella
Kasia Mos aus Polen sang „Flashlight“, blieb aber insgesamt ähnlich blass wie ihr Kleid.
Kasia Mos aus Polen sang „Flashlight“, blieb aber insgesamt ähnlich blass wie ihr Kleid. © dpa | Julian Stratenschulte
Naviband sorgten beim ESC erstmals für etwas Action auf der Bühne.
Naviband sorgten beim ESC erstmals für etwas Action auf der Bühne. © Getty Images | Michael Campanella
Die Kandidaten aus Weißrussland hatten mit „Story Of My Life“ ein flottes Poprock-Stück mitgebracht. Am Ende gab es einen Kuss.
Die Kandidaten aus Weißrussland hatten mit „Story Of My Life“ ein flottes Poprock-Stück mitgebracht. Am Ende gab es einen Kuss. © Getty Images | Michael Campanella
Nathan Trent sang für Österreich „Running On Air“.
Nathan Trent sang für Österreich „Running On Air“. © dpa | Julian Stratenschulte
Den Internet-Nutzern blieb er allerdings weniger als herausragender Künstler in Erinnerung, sondern nur als „Mann im Mond“.
Den Internet-Nutzern blieb er allerdings weniger als herausragender Künstler in Erinnerung, sondern nur als „Mann im Mond“. © dpa | Julian Stratenschulte
Artsvik aus Armenien performte vor einem bunten Bühnenbild ihren Song “Fly With Me“.
Artsvik aus Armenien performte vor einem bunten Bühnenbild ihren Song “Fly With Me“. © Getty Images | Michael Campanella
Darf nicht fehlen beim ESC: Flammen auf der Bühne. Ansonsten heizte die Performance der Armenierin nur wenigen Zuschauern ein.
Darf nicht fehlen beim ESC: Flammen auf der Bühne. Ansonsten heizte die Performance der Armenierin nur wenigen Zuschauern ein. © Getty Images | Michael Campanella
Amy, Shelley und Lisa Vol von der Band O’G3NE sangen für die Niederlande das Lied „Lights and Shadows“ – eine stimmlich ganz starke Vorstellung mit dreistimmigem Gesang.
Amy, Shelley und Lisa Vol von der Band O’G3NE sangen für die Niederlande das Lied „Lights and Shadows“ – eine stimmlich ganz starke Vorstellung mit dreistimmigem Gesang. © Getty Images | Michael Campanella
Das Sunstroke Project machte kräftig Party auf der Bühne.
Das Sunstroke Project machte kräftig Party auf der Bühne. © Getty Images | Michael Campanella
Für Moldavien sangen sie den Song „Hey Mamma“ und sorgten damit für gute Stimmung in der Halle.
Für Moldavien sangen sie den Song „Hey Mamma“ und sorgten damit für gute Stimmung in der Halle. © Getty Images | Michael Campanella
Joci Papai kam mit seinem Song „Origo“ nicht wirklich gut an.
Joci Papai kam mit seinem Song „Origo“ nicht wirklich gut an. © Getty Images | Michael Campanella
Der Sänger aus Ungaren hatte sich teilweise für traditionellen Gesang entschieden – offenbar nicht die beste Wahl.
Der Sänger aus Ungaren hatte sich teilweise für traditionellen Gesang entschieden – offenbar nicht die beste Wahl. © dpa | Julian Stratenschulte
Francesco Gabbani aus Italien wurde vor der Show als einer der Favoriten gehandelt.
Francesco Gabbani aus Italien wurde vor der Show als einer der Favoriten gehandelt. © REUTERS | GLEB GARANICH
Im Internet fand der Italiener mit seinem Song „Occidentali’s Karma“ aber nur wenig Freunde. Zumindest weniger als der Mann im Gorillakostüm.
Im Internet fand der Italiener mit seinem Song „Occidentali’s Karma“ aber nur wenig Freunde. Zumindest weniger als der Mann im Gorillakostüm. © dpa | Julian Stratenschulte
Anja Nissen sang für Dänemark „Where I Am“.
Anja Nissen sang für Dänemark „Where I Am“. © dpa | Julian Stratenschulte
Salvador Sobral aus Portugal begeisterte seine Zuhörer von der ersten Silbe an.
Salvador Sobral aus Portugal begeisterte seine Zuhörer von der ersten Silbe an. © Getty Images | Michael Campanella
Mit seiner ruhigen, gefühlvoll gesungenen Ballade „Amar Pelos Dois“ brachte er die Halle und die Internetnutzer zum Dahinschmelzen. Dafür gab es den Sieg beim ESC.
Mit seiner ruhigen, gefühlvoll gesungenen Ballade „Amar Pelos Dois“ brachte er die Halle und die Internetnutzer zum Dahinschmelzen. Dafür gab es den Sieg beim ESC. © REUTERS | GLEB GARANICH
Dihaj aus Aserbaidschan sang „Skeletons“ – am meisten bewundert wurde bei ihrem Auftritt aber die Pferdefigur auf der Bühne.
Dihaj aus Aserbaidschan sang „Skeletons“ – am meisten bewundert wurde bei ihrem Auftritt aber die Pferdefigur auf der Bühne. © REUTERS | GLEB GARANICH
Jacques Houdek aus Kroatien sang ein Duell mit sich selbst – teilweise mit sanfter hoher Stimme, dann wieder als Tenor.
Jacques Houdek aus Kroatien sang ein Duell mit sich selbst – teilweise mit sanfter hoher Stimme, dann wieder als Tenor. © REUTERS | GLEB GARANICH
Gesanglich war der Song „My Friend“ sicherlich einer der anspruchsvollsten Songs, allerdings konnte er das Publikum nicht ganz überzeugen.
Gesanglich war der Song „My Friend“ sicherlich einer der anspruchsvollsten Songs, allerdings konnte er das Publikum nicht ganz überzeugen. © REUTERS | GLEB GARANICH
Isaiah ging für Australien an den Start und sang seine gefühlvolle Nummer „Don't Come Easy“.
Isaiah ging für Australien an den Start und sang seine gefühlvolle Nummer „Don't Come Easy“. © REUTERS | GLEB GARANICH
Der junge Aussie überraschte mit seiner kräftigen und zugleich sanften Stimme.
Der junge Aussie überraschte mit seiner kräftigen und zugleich sanften Stimme. © Getty Images | Michael Campanella
Für Griechenland ging Demy ins Rennen.
Für Griechenland ging Demy ins Rennen. © Getty Images | Michael Campanella
„This is Love“ kam nicht nur durch das eindrucksvolle Bühnenbild imposant rüber.
„This is Love“ kam nicht nur durch das eindrucksvolle Bühnenbild imposant rüber. © REUTERS | GLEB GARANICH
Auf Surfer-Style setzte Manel Navarro aus Spanien.
Auf Surfer-Style setzte Manel Navarro aus Spanien. © Getty Images | Michael Campanella
Gesanglich gab es bei „Do It For Your Lover“ aber den ein oder anderen Holperer. Es wurde der letzte Platz.
Gesanglich gab es bei „Do It For Your Lover“ aber den ein oder anderen Holperer. Es wurde der letzte Platz. © dpa | Julian Stratenschulte
„Grab The Moment“ hieß der Song, den Norwegen nach Kiew schickte.
„Grab The Moment“ hieß der Song, den Norwegen nach Kiew schickte. © Getty Images | Michael Campanella
Der Sänger Jowst zeigte eine solide Performance.
Der Sänger Jowst zeigte eine solide Performance. © dpa | Julian Stratenschulte
Lucie Jones sang für das Vereinigte Königreich.
Lucie Jones sang für das Vereinigte Königreich. © Getty Images | Michael Campanella
Die Britin überzeugte mit ihrem Lied „Never Give Up On You“ dank einer starken Stimme.
Die Britin überzeugte mit ihrem Lied „Never Give Up On You“ dank einer starken Stimme. © REUTERS | GLEB GARANICH
Beim Song „Gravity“ aus Zypern fiel vor allem die Tanz-Choreografie ins Auge...
Beim Song „Gravity“ aus Zypern fiel vor allem die Tanz-Choreografie ins Auge... © REUTERS | GLEB GARANICH
... was auch daran gelegen haben könnte, dass der Sänger Hovig gesanglich nicht wirklich überzeugen konnte.
... was auch daran gelegen haben könnte, dass der Sänger Hovig gesanglich nicht wirklich überzeugen konnte. © Getty Images | Michael Campanella
Ilinca jodelte, Alex Floreas versuchte sich am Gesang. Am Ende war Rumäniens „Yodel It!“ eher merkwürdig als schön.
Ilinca jodelte, Alex Floreas versuchte sich am Gesang. Am Ende war Rumäniens „Yodel It!“ eher merkwürdig als schön. © dpa | Julian Stratenschulte
O.Torvald ging für den Gastgeber Ukraine ans Mikro und brachte mit „Time“ eine der wenigen rockigen Nummern beim diesem Finale.
O.Torvald ging für den Gastgeber Ukraine ans Mikro und brachte mit „Time“ eine der wenigen rockigen Nummern beim diesem Finale. © dpa | Julian Stratenschulte
Blanche sorgte bei ihrem Auftritt mit ihrer ruhigen, außergewöhnlichen Stimme für Abwechslung.
Blanche sorgte bei ihrem Auftritt mit ihrer ruhigen, außergewöhnlichen Stimme für Abwechslung. © REUTERS | GLEB GARANICH
Die Belgierin holte mir „City Lights“ am Ende den vierten Platz.
Die Belgierin holte mir „City Lights“ am Ende den vierten Platz. © REUTERS | GLEB GARANICH
Robin Bengtsson sang für Schweden „I Can't Go On“.
Robin Bengtsson sang für Schweden „I Can't Go On“. © dpa | Julian Stratenschulte
Bei seiner Performance kam kurz Boyband-Flair auf.
Bei seiner Performance kam kurz Boyband-Flair auf. © Getty Images | Michael Campanella
Kristian Kostov bei seinem Auftritt mit dem Lied „Beautiful Mess“. Der Bulgare musste nur Portugal den Vortritt lassen.
Kristian Kostov bei seinem Auftritt mit dem Lied „Beautiful Mess“. Der Bulgare musste nur Portugal den Vortritt lassen. © dpa | Julian Stratenschulte
„Requiem“ gab es von der Sängerin Alma zu hören
„Requiem“ gab es von der Sängerin Alma zu hören © REUTERS | GLEB GARANICH
Die französische Kandidatin trat (natürlich) vor einer großen Eiffeltum-Kulisse auf.
Die französische Kandidatin trat (natürlich) vor einer großen Eiffeltum-Kulisse auf. © REUTERS | GLEB GARANICH
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Daneben bot die Show aber auch viele ESC-typische bunte Beiträge. Neben dem italienischen Beitrag, der lange als Favorit gehandelt wurde und bei dem jemand im Gorilla-Kostüm Faxen auf der Bühne machte, boten auch andere Musik-Acts Hingucker. Beim Beitrag von Aserbaidschan stand ein Mann mit Pferdekopf auf einer Leiter, und der Kandidat Kroatiens, Jacques Houdek, performte als Opern- und Pop-Sänger in einem quasi ein Duett mit sich selbst. Gute Laune verbreitete direkt vor dem Auftritt Levinas der Beitrag Rumäniens mit einer Jodel-Einlage.

ESC wurde von Russland-Ukraine-Konflikt überschattet

Überschattet wurde der bunte, eigentlich unpolitische Wettbewerb vom Konflikt zwischen dem Gastgeberland Ukraine und Russland. Der russischen Kandidatin Julia Samoilowa wurde wegen eines Auftritts auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim die Einreise in die Ukraine verwehrt. Nach neuer blutiger Gewalt in der Ostukraine sagte Präsident Petro Poroschenko am Samstag seinen Besuch beim Finale ab.

In Kiew gab es rund um das internationale Ausstellungszentrum, in dem der ESC über die Bühne ging, strenge Sicherheitsvorkehrungen. Hunderte Polizisten und die Nationalgarde bewachten die Straßen. Zufahrtswege waren mit Betonblöcken geschützt.

Im vergangenen Jahr hatte die Kandidatin Jamala mit „1944“ – einem Lied über das Schicksal der Krimtataren – gewonnen und so den ESC in die Ukraine geholt.

Diese ESC-Momente bleiben in Erinnerung

Der ESC hat für eine fast endlose Reihe denkwürdiger Auftritte gesorgt. Wir haben die besten von Udo Jürgens bis Stefan Raab bebildert. Dritte Teilnahme, erster Platz: 1966 sang sich Udo Jürgens mit „Merci Chérie“ in die Herzen der ESC-Fans und gewann den Grand Prix für Österreich. Bereits in den Jahren zuvor hatte der Sänger mitgemacht. 1964 kam er mit „Warum nur, warum?“ auf den sechsten Platz, 1965 landete er mit „Sag ihr, ich lass sie grüßen“ auf dem vierten Platz.
Der ESC hat für eine fast endlose Reihe denkwürdiger Auftritte gesorgt. Wir haben die besten von Udo Jürgens bis Stefan Raab bebildert. Dritte Teilnahme, erster Platz: 1966 sang sich Udo Jürgens mit „Merci Chérie“ in die Herzen der ESC-Fans und gewann den Grand Prix für Österreich. Bereits in den Jahren zuvor hatte der Sänger mitgemacht. 1964 kam er mit „Warum nur, warum?“ auf den sechsten Platz, 1965 landete er mit „Sag ihr, ich lass sie grüßen“ auf dem vierten Platz. © imago | United Archives International
1965 machte die französische Sängerin France Gall beim Grand Prix Eurovision de la Chanson mit – und gewann für das Teilnehmerland Luxemburg den Wettbewerb. Ihr Lied „Poupée de cire, poupée de son“ stammte aus der Feder von Serge Gainsbourg. Gut 20 Jahre später stürmte France Gall dann mit „Ella, elle l’a“ die deutschen Charts.
1965 machte die französische Sängerin France Gall beim Grand Prix Eurovision de la Chanson mit – und gewann für das Teilnehmerland Luxemburg den Wettbewerb. Ihr Lied „Poupée de cire, poupée de son“ stammte aus der Feder von Serge Gainsbourg. Gut 20 Jahre später stürmte France Gall dann mit „Ella, elle l’a“ die deutschen Charts. © imago | United Archives
Schon vor seiner Teilnahme beim ESC war Cliff Richard ein Star. In den 60er Jahren galt der Sänger in Großbritannien als „Mr. Bestseller Nr. 1“. Doch beim Wettbewerb half das nicht weiter. 1968 landete er mit „Congratulations“ auf dem undankbaren zweiten Platz. 1973 versuchte er mit „Power To All Our Friends“ nochmal sein Glück. Besser wurde es nicht, er landete auf den dritten Platz.
Schon vor seiner Teilnahme beim ESC war Cliff Richard ein Star. In den 60er Jahren galt der Sänger in Großbritannien als „Mr. Bestseller Nr. 1“. Doch beim Wettbewerb half das nicht weiter. 1968 landete er mit „Congratulations“ auf dem undankbaren zweiten Platz. 1973 versuchte er mit „Power To All Our Friends“ nochmal sein Glück. Besser wurde es nicht, er landete auf den dritten Platz. © imago | United Archives International
„Wunder gibt es immer wieder“ ist ein Evergreen. Wer hätte gedacht, dass der Song seine Wurzeln im ESC hat? Katja Ebstein trat damit 1970 an und schaffte es auf den dritten Platz. Die Sängerin muss so begeistert gewesen sein von dem Musikwettbewerb, denn auch 1971 und 1980 ging es für sie auf die Bühne. Das letzte Mal sogar mit einem Song von ESC-Urgestein Ralph Siegel: „Theater.“
„Wunder gibt es immer wieder“ ist ein Evergreen. Wer hätte gedacht, dass der Song seine Wurzeln im ESC hat? Katja Ebstein trat damit 1970 an und schaffte es auf den dritten Platz. Die Sängerin muss so begeistert gewesen sein von dem Musikwettbewerb, denn auch 1971 und 1980 ging es für sie auf die Bühne. Das letzte Mal sogar mit einem Song von ESC-Urgestein Ralph Siegel: „Theater.“ © Getty Images | J. Wilds
26 Jahre jung war Julio Iglesias als er 1970 beim Grand Prix mitmachte. Mit „Gwendolyne“ landete er zwar nur auf dem vierten Platz – hinter Katja Ebstein – aber danach kam der internationale Durchbruch.
26 Jahre jung war Julio Iglesias als er 1970 beim Grand Prix mitmachte. Mit „Gwendolyne“ landete er zwar nur auf dem vierten Platz – hinter Katja Ebstein – aber danach kam der internationale Durchbruch. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Georg Goebel
Ein schlichtes dunkelbraunes Abendkleid, eine begnadete Stimme und der Chansons „Après toi“ – so wurde die damals 20-jährige Vicky Leandros 1972 ESC-Königin. Der Song schafft es danach in die Charts und Vicky Leandros wird zum Schlagerstar.
Ein schlichtes dunkelbraunes Abendkleid, eine begnadete Stimme und der Chansons „Après toi“ – so wurde die damals 20-jährige Vicky Leandros 1972 ESC-Königin. Der Song schafft es danach in die Charts und Vicky Leandros wird zum Schlagerstar. © imago | ZUMA/Keystone
Sie sind wohl die bekanntesten ESC-Teilnehmer: ABBA. Ihre Hits kann auch heutzutage fast jeder noch mitsingen. 1974 legten Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Benny Andersson und Björn Ulvaeus den Grundstein für ihre ESC-Karriere: Mit dem Song „Waterloo“ gewannen sie in Brighton den weltgrößten Musikwettbewerb. Danach begeisterten sie mit Ohrwürmern wie „Dancing Queen“, „Super Trouper“ oder „The Winner Takes It All“.
Sie sind wohl die bekanntesten ESC-Teilnehmer: ABBA. Ihre Hits kann auch heutzutage fast jeder noch mitsingen. 1974 legten Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Benny Andersson und Björn Ulvaeus den Grundstein für ihre ESC-Karriere: Mit dem Song „Waterloo“ gewannen sie in Brighton den weltgrößten Musikwettbewerb. Danach begeisterten sie mit Ohrwürmern wie „Dancing Queen“, „Super Trouper“ oder „The Winner Takes It All“. © imago | ZUMA/Keystone
Ralph Siegels erste Retortenband „Dschinghis Khan
Ralph Siegels erste Retortenband „Dschinghis Khan" fuhr 1979 zum ESC nach Jerusalem. Der vierte Platz dort war nur der Anfang. Danach wurde der Song „Dschinghis Khan“ im Radio weltweit rauf und runter gespielt. „Dsching, Dsching, Dschingis Khan“ – den Ohrwurm kriegt man nur schwer aus dem Kopf. © picture alliance / United Archiv | dpa Picture-Alliance / Heinz Browers
Blonde Locken, ein unschuldiger Blick und die weiße Gitarre auf dem Schoß: So landete 1982 die 17-jährige Nicole auf dem ersten Platz. „Ein Bisschen Frieden“ bescherte Deutschland den ersten ESC-Sieg. 28 Jahre lang war es der erste und einzige.
Blonde Locken, ein unschuldiger Blick und die weiße Gitarre auf dem Schoß: So landete 1982 die 17-jährige Nicole auf dem ersten Platz. „Ein Bisschen Frieden“ bescherte Deutschland den ersten ESC-Sieg. 28 Jahre lang war es der erste und einzige. © Getty Images | Central Press
Mit dem Song Contest verbinden die Fans nicht nur ABBA oder Nicole, sondern vor allem Power-Balladen. Natürlich dürfen da Al Bano & Romina Power nicht fehlen. Das Gesangs-Duo trat gleich zweimal beim ESC auf: 1976 mit „We’ll Live It All Again (Noi lo riviremo di nuovo)“ und 1985 mit „Magic, Oh Magic“.
Mit dem Song Contest verbinden die Fans nicht nur ABBA oder Nicole, sondern vor allem Power-Balladen. Natürlich dürfen da Al Bano & Romina Power nicht fehlen. Das Gesangs-Duo trat gleich zweimal beim ESC auf: 1976 mit „We’ll Live It All Again (Noi lo riviremo di nuovo)“ und 1985 mit „Magic, Oh Magic“. © imago/teutopress | imago stock&people
Millionen verkaufte Platten, ausverkaufte Tourneen und ein Hit nach dem anderen: Céline Dion ist ein Weltstar. Ob sie sich da noch an ihren Auftritt beim Grand Prix in Dublin erinnert? 1988 trat die Sängerin für die Schweiz und mit dem Song „Ne partez pas sans moi“ an – und gewann den Wettbewerb nur knapp gegen Scott Fitzgerald aus England.
Millionen verkaufte Platten, ausverkaufte Tourneen und ein Hit nach dem anderen: Céline Dion ist ein Weltstar. Ob sie sich da noch an ihren Auftritt beim Grand Prix in Dublin erinnert? 1988 trat die Sängerin für die Schweiz und mit dem Song „Ne partez pas sans moi“ an – und gewann den Wettbewerb nur knapp gegen Scott Fitzgerald aus England. © imago | Horst Galuschka
Über die Frisur und das Outfit lässt sich allerdings streiten. Aber das waren eben die 80er Jahre.
Über die Frisur und das Outfit lässt sich allerdings streiten. Aber das waren eben die 80er Jahre. © imago | Horst Galuschka
In den 90ern wurden es outfittechnisch nicht unbedingt besser. Mit langen Haaren und blau-grünem Samt-Anzug rockte Guildo Horn 1998 über die ESC-Bühne in Birmingham. Der siebte Platz sprang dabei raus. Der Song „Guildo hat euch lieb“ bleibt unvergessen. Den hatte übrigens Stefan Raab unter dem Pseudonym Alf Igel komponiert.
In den 90ern wurden es outfittechnisch nicht unbedingt besser. Mit langen Haaren und blau-grünem Samt-Anzug rockte Guildo Horn 1998 über die ESC-Bühne in Birmingham. Der siebte Platz sprang dabei raus. Der Song „Guildo hat euch lieb“ bleibt unvergessen. Den hatte übrigens Stefan Raab unter dem Pseudonym Alf Igel komponiert. © imago | teutopress
Auf dem Siegertreppchen landete 1998 Dana International, eine transsexuelle Sängerin aus Israel. Ein politisches Statement.
Auf dem Siegertreppchen landete 1998 Dana International, eine transsexuelle Sängerin aus Israel. Ein politisches Statement. © imago | ITAR-TASS
Stefan Raab kam nach seiner Arbeit mit Guildo Horn anscheinend auf den ESC-Geschmack. 2000 sang er im Glitzer-Look „Wadde hadde dudde da“ und kam auf den fünften Platz. Auch in den Jahren danach war Raab immer wieder als Mentor von Künstlern dabei.
Stefan Raab kam nach seiner Arbeit mit Guildo Horn anscheinend auf den ESC-Geschmack. 2000 sang er im Glitzer-Look „Wadde hadde dudde da“ und kam auf den fünften Platz. Auch in den Jahren danach war Raab immer wieder als Mentor von Künstlern dabei. © REUTERS | REUTERS / Peter Mueller
Die Olsen Brothers aus Dänemark sorgten für eine Überraschung im Jahr 2000. Die gut gelaunten Brüder Jorgen und Niels passten auf den ersten Blick nicht in das Teilnehmerfeld mit eher jüngeren Popsternchen. Mit „Fly On The Wings Of Love“ schafften sie aber einen Hit, der auch heute noch von Zeit zu Zeit im Radio zu hören ist.
Die Olsen Brothers aus Dänemark sorgten für eine Überraschung im Jahr 2000. Die gut gelaunten Brüder Jorgen und Niels passten auf den ersten Blick nicht in das Teilnehmerfeld mit eher jüngeren Popsternchen. Mit „Fly On The Wings Of Love“ schafften sie aber einen Hit, der auch heute noch von Zeit zu Zeit im Radio zu hören ist. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / epa Pressensbild Tobias Rostlund
Julia Volkova (li.) und Lena Katina bildeten gemeinsam die Gruppe t.A.T.u und traten für Russland im Jahr 2003 an. Angeblich waren beide auch ein Paar, küssten sich auf der Bühne. Wie sich später herausstellte, waren die lesbischen Szenen nur gespielt.
Julia Volkova (li.) und Lena Katina bildeten gemeinsam die Gruppe t.A.T.u und traten für Russland im Jahr 2003 an. Angeblich waren beide auch ein Paar, küssten sich auf der Bühne. Wie sich später herausstellte, waren die lesbischen Szenen nur gespielt. © imago | Sven Simon
Lena Meyer-Landrut machte aus Deutschland nach mäßigem Abschneiden in den Vorjahren wieder ein ESC-Land. Mit „Satellite“ gewann die Sängerin im Jahr 2010 den Contest in Oslo.
Lena Meyer-Landrut machte aus Deutschland nach mäßigem Abschneiden in den Vorjahren wieder ein ESC-Land. Mit „Satellite“ gewann die Sängerin im Jahr 2010 den Contest in Oslo. © REUTERS | REUTERS / BOB STRONG
Großen Anteil an dem Erfolg hatte mal wieder Stefan Raab, der schon mit Guildo Horn und als Solokünstler beim ESC war. Raab hatte in einer Casting-Show „Unseren Star für Oslo“ gesucht – und in Lena gefunden.
Großen Anteil an dem Erfolg hatte mal wieder Stefan Raab, der schon mit Guildo Horn und als Solokünstler beim ESC war. Raab hatte in einer Casting-Show „Unseren Star für Oslo“ gesucht – und in Lena gefunden. © Getty Images | Oliver Vosshage
2011 in Düsseldorf versuchte Lena ihren Titel zu verteidigen. Am Ende landete sie auf Platz neun.
2011 in Düsseldorf versuchte Lena ihren Titel zu verteidigen. Am Ende landete sie auf Platz neun. © Getty Images | Sean Gallup
Conchita Wurst jubelt. Die Österreicherin konnte den Wettbewerb im Jahr 2014 in Kopenhagen für sich entscheiden. Wurst performte mit „Rise Like A Phoenix“ eine Ballade im Stil von James-Bond-Titelmelodien.
Conchita Wurst jubelt. Die Österreicherin konnte den Wettbewerb im Jahr 2014 in Kopenhagen für sich entscheiden. Wurst performte mit „Rise Like A Phoenix“ eine Ballade im Stil von James-Bond-Titelmelodien. © REUTERS | REUTERS / SCANPIX DENMARK
Mans Zelmerlöw aus Schweden zeigte in Wien im Jahr 2015 eine Show, die nicht nur auf Gesang und Tanz, sondern auf eine aufwendige Video-Präsentation setzte. Offensichtlich kam diese Performance ganz gut an: Zelmerlöw holte den Sieg.
Mans Zelmerlöw aus Schweden zeigte in Wien im Jahr 2015 eine Show, die nicht nur auf Gesang und Tanz, sondern auf eine aufwendige Video-Präsentation setzte. Offensichtlich kam diese Performance ganz gut an: Zelmerlöw holte den Sieg. © Getty Images | Nigel Treblin
Der Auftritt der Sängerin Jamala aus der Ukraine im Jahr 2016 war höchst umstritten. Jamala trat mit einem Lied an, das inhaltlich die Vertreibung der Krim-Tartaren im Jahr 1944 kritisierte. Der russische Diktator Josef Stalin ließ damals die Tartaren nach der Rückeroberung der Krim von den Nazis deportieren. Beobachter werteten das Stück auch als aktuelle Kritik an der russischen Politik im Ukraine-Konflikt, der auch auf der Krim spielt. Mit dem Titel „1944“ landete Jamala einen Erfolg und gewann den ESC 2016 in Stockholm.
Der Auftritt der Sängerin Jamala aus der Ukraine im Jahr 2016 war höchst umstritten. Jamala trat mit einem Lied an, das inhaltlich die Vertreibung der Krim-Tartaren im Jahr 1944 kritisierte. Der russische Diktator Josef Stalin ließ damals die Tartaren nach der Rückeroberung der Krim von den Nazis deportieren. Beobachter werteten das Stück auch als aktuelle Kritik an der russischen Politik im Ukraine-Konflikt, der auch auf der Krim spielt. Mit dem Titel „1944“ landete Jamala einen Erfolg und gewann den ESC 2016 in Stockholm. © imago | ITAR-TASS
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Deutschland bekam 2016 elf Punkte

Deutschland hat bisher zweimal beim ESC gesiegt: Lena triumphierte im Jahr 2010 mit ihrem Song „Satellite“ und Nicole 1982 mit „Ein bisschen Frieden“. 2016 bekam Jamie-Lee für ihr Lied „Ghost“ nur elf Punkte und wurde Letzte – ebenso wie im Jahr zuvor Ann Sophie, die mit „Black Smoke“ keinen einzigen Punkt holte.

Die Jury-Punkte aus Deutschland gab Barbara Schöneberger bekannt. Sie war live von der ESC-Party auf der Hamburger Reeperbahn zugeschaltet. Gemeinsam mit Tausenden Fans feierten dort auch die Jury-Mitglieder Nicole, Joy Denalane, Adel Tawil, Wincent Weiss und Andreas Herbig. Jury- und Publikumswertungen aus den in diesem Jahr insgesamt 42 ESC-Nationen hatten gleich viel Gewicht.

(dpa)