Nürnberg. Sie nennen es Tierschutz: Aktivisten haben bei der Delfinshow in Nürnberg eine Rauchbombe gezündet und sind zu den Tieren gesprungen.

Unverständnis und Empörung bei Zuschauern im Nürnberger Tiergarten: Aus Protest gegen vermeintlich illegale Tierhaltung haben Aktivisten die Delfin-Vorstellung gestört – wie zuvor schon in Duisburg und anderen Zoos. Sie wurden später festgenommen, ermittelt wird wegen Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Bayerische Versammlungsgesetz.

Die Tiershow hatte schon begonnen, als um 14.20 Uhr drei Personen in Neopren-Anzügen auffallen. Sie zünden eine Rauchbombe, springen dann zu den Delfinen ins Becken. Dadurch können die Tiere in Angst versetzt werden, es besteht Verletzungsgefahr, sagte Duisburgs Zoo-Direktor Achim Winkler nach dem Vorfall dort. Da hatten die Aktivisten keine Rauchbombe gezündet.

Gruppe verantwortlich für diverse Störaktionen

Aktivisten der Organisation Vegan Strike Group haben bereits vor einigen Monaten in Duisburg eine Delfinshow gestört. Nun erklären sie sich für eine Aktion in Nürnberg verantwortlich.
Aktivisten der Organisation Vegan Strike Group haben bereits vor einigen Monaten in Duisburg eine Delfinshow gestört. Nun erklären sie sich für eine Aktion in Nürnberg verantwortlich. © Vegan Strike Group/Facebook | Vegan Strike Group/Facebook

In Nürnberg wie in Duisburg zeigten sie dann Plakate, protestierten gegen die Haltung der Delfine. Wer sind die Tierschutz-Aktivisten? Auf Facebook erklärte sich die Vegan Strike Group verantwortlich udn verbreitete ein Bild der Aktion. Die Polizei Nürnberg bestätigte auf Nachfrage, dass es sich um diese Gruppe handelt.

Die „Vegan Strike Group“ kämpft nach ihren Angaben vor allem gegen Stierkampf und Delfinarien, die Mitglieder kommen überwiegend aus den Niederlande und Spanien. In Nürnberg war eine 27-jährige Deutsche dabei, die anderen beiden waren ein 31-Jähriger und eine 44-Jährige, beide aus den Niederlanden. Bei der Festnahme leisteten sie keinen Widerstand.

Zu Störaktionen klappern die Mitglieder offenbar systematisch Zoos ab: Neben Duisburg bekamen in den vergangenen Monaten auch Valencia, Madrid, Gran Canaria und Brügge unerwünschten Besuch.