Bahamas. Exklusiv feiern wollten die Schönen und Reichen beim „Fyre Festival“ auf den Bahamas – und zahlten kräftig. Dann kam alles anders.

Wer die günstigsten Tickets wollte, musste 3000 Dollar zahlen, die teuerste Kategorie schlug mit 10.000 Dollar zu Buche. Abschrecken ließen sich etliche Jungmillionäre und Instagramm-Sternchen davon nicht. Der Preis schien zweitrangig für die luxuriöse Party auf der Bahamas-Insel Great Exuma – Pflichtprogramm für die vermeintlichen „Rich kids of Instagram“. Es wurde eine Lektion für sie, und im Netz ist Schadenfreude verbreitet.

Verlockende Programmpunkte des „Fyre Festivals“ waren unter anderem Auftritte populärer Bands, vom ausgezeichneten Sternekoch Stephen Starr zubereitete Köstlichkeiten und ein Feierambiente ganz abgelegen von anderen Menschen.

Schon Wochen vorab war das „Fyre festival“ ausgebucht. Um die 3000 Gäste hatten sich angemeldet. Doch was die erwartungsfrohen Stars und Sternchen aus der Welt der Sozialen Medien erwartete, war alles andere als luxuriös.

Dreckige Zelte, umringt von Bettlern

Die ersten Gäste, die am Freitag auf der Insel landeten, sahen zuerst statt der versprochenen aufblasbaren Edelunterkünftige: schmutzige Zelte, umringt von Bettlern und streunenden Hunden. Diebe harrten vor den Zelten aus, um den Rich Kids ihr teures Gepäck zu entwenden, beklagten sie sich. In völliger Dunkelheit wurde das Gepäck aus Containern ausgeladen – Strom gab’s zwischenzeitlich auch nicht.

Ebenso irritierend fiel die erwartete „Gourmetmahlzeit“ aus. Statt schicken Häppchen mit edlen Zutaten bekamen die Festivalhungrigen zum Dinner eine Styroporschachtel vorgesetzt, gefüllt mit einem Sandwich aus zwei Scheiben Toast mit billigem Käse und welkem Salat.

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Fotos schmutziger Zelte statt glamouröser Selfies

Am Ende saßen die verunsicherten Gäste der Fyre-Party mitten im Chaos, auf schmutzigem Boden zwischen streunenden Hunden. Statt strahlender, Neid erregender Selfies schickten sie die Bilder des Desasters an ihre Follower.

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Nachdem viele Gäste wieder abgereist sind, ist der Ärger groß. Die Band Blink 182 verweigerte ihren Auftritt, selbst das Tourismusministerium der Bahamas sah sich gezwungen, eine offizielle Entschuldigung zu formulieren und zu verdeutlichen, dass die Veranstalter des Festivals offensichtlich nicht die Kapazitäten für die Organisation gehabt hätten. „Wir hoffen, dass die Festival-Besucher es in Betracht ziehen, zu den Bahamas zurückzukehren, um die Inseln in all ihrer Schönheit wirklich zu erleben“, heißt es in der Mitteilung.

Rapper im Mittelpunkt der Kritik

Und es gab auch einige Besucher, die sich den Spaß im Paradies nicht vermiesen lassen wollten:

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Im Mittelpunkt der Kritik steht Rapper Ja Rule, prominentestes Gesicht der Veranstalter. „Wir werden Geschichte schreiben“, hatte er vorher angekündigt. Hat irgendwie anders geklappt als gedacht. Nun schrieb er kleinlaut auf Twitter: „Es war wirklich kein Betrug.“ Er sei untröstlich.

Organisatoren zögerten mit Absage

Die Organisatoren hatten sich anfangs bemüht, ein völliges Scheitern des Festivals zu vermeiden und versprach, die Gäste „bequem unterzubringen“ und ihnen ein „einzigartiges Erlebnis“ zu schaffen.

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Veranstalter plant trotzdem für 2018

Es sollte allerdings nur einige Stunden dauern, bis es hieß, die Party werde aufgrund „äußerer Umstände außerhalb ihrer Kontrolle“ abgesagt. Die Gäste sollten nun ihr Geld zurückbekommen, sie können sich aber auch auf VIP-Tickets für das nächste Festival einlassen. Das soll dann in den USA stattfinden.

Für die Enttäuschung werden sie aber wohl nicht entschädigt. Am Flughafen sahen dann auch die Partygäste dann gar nicht mehr glamourös aus... (nsa/law)

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