Sassnitz. Eine Frau ist auf Rügen von einem Kreidefelsen 60 Meter in die Tiefe gefallen. An den steilen Klippen gab es schon mehrfach Unfälle.

Eine Touristin ist von einem Kreidefelsen auf der Ostseeinsel Rügen rund 60 Meter in den Tod gestürzt. Die 21-Jährige aus Hamburg sei nach ersten Erkenntnissen am Samstag beim Spaziergang im Nationalpark Jasmund zu nah an eine Felskante getreten und ins Straucheln geraten, teilte die Polizei mit. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe.

Mit Hilfe eines Polizeihubschraubers gelangten die Rettungskräfte schließlich zum rund 60 Meter tiefer gelegenen Uferbereich. Dort konnte der Notarzt jedoch nur noch den Tod der 21-Jährigen feststellen. Ihr 22 Jahre alter Ehemann erlitt einen Schock.

Frau trat möglicherweise zum Fotografieren nah an die Kante

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, war der Bereich rund um den plateauförmigen Kreidevorsprung zwischen dem Königsstuhl und den Wissower Klinken nicht durch Absperrvorrichtungen gesichert. Im Park selbst gebe es jedoch zahlreiche Hinweisschilder, die Besucher vor dem Verlassen der offiziellen Wanderwege und den Abbruchkanten warnen sollen.

Eine Kamera neben der Leiche der 21-Jährigen ließ laut Polizeiangaben darauf schließen, dass die junge Frau zum Fotografieren an der Absturzstelle besonders nah an die Kante getreten war.

Absturz einer 76-Jährigen endete glimpflich

In der Vergangenheit war es an den Kreidefelsen mehrmals zu Unfällen gekommen – teils mit tragischem Ausgang. So wie im Fall der zehnjährigen Katharina aus Plattenburg (Landkreis Prignitz/Brandenburg), die Weihnachten 2011 bei einem Spaziergang am Strand von einem herabstürzenden Kreideabbruch verschüttet worden war. Ihre Leiche wurde erst Wochen später unweit der Unfallstelle entdeckt.

Eine 76-Jährige stürzte im August vergangenen Jahres ebenfalls von einem Kreidefelsen rund 65 Meter in die Tiefe. Ein Gebüsch bremste ihren Fall jedoch, so dass sie mit leichten Verletzungen davonkam. (dpa)