Berlin. In der Kriminalitätsstatistik stehen in Bezug auf Zuwanderer zwei Delikte besonders im Fokus. Die Zahl der Verdächtigen ist gestiegen.

  • Die Zahl der tatverdächtigen Zuwanderer hat um 50 Prozent zugenommen
  • Bei Taschendiebstählen und Einbrüchen stehen Zuwanderer im Fokus
  • Flüchtlingsstrom eine der Erklärungen für Zunahme

Laut einem Medienbericht ist die Zahl tatverdächtiger Zuwanderer im vergangenen Jahr um 52,7 Prozent gestiegen. Damit ergebe sich eine absolute Zahl von 174.438.

Die „Welt am Sonntag“ berichtet über die Daten unter Berufung auf die ihr vorliegende Polizeiliche Kriminalstatistik, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Montag offiziell präsentieren will. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung von 82,2 Millionen Menschen in Deutschland ist der Anteil von Zuwanderern gering. Er liegt dem Bericht zufolge bei unter zwei Prozent.

Taschendiebstähle und Einbrüche im Vordergrund

Um einen Vergleich mit der übrigen Bevölkerung zu ermöglichen, sind Straftaten wie unerlaubte Einreisen, die nur Zuwanderer begehen können, nicht berücksichtigt. Laut der Statistik fielen Zuwanderer bei einigen Deliktarten besonders auf, schreibt die „Wams“. So stellen sie demnach beim Taschendiebstahl 35,1 Prozent aller gut zwei Millionen Tatverdächtigen. Bei Wohnungseinbrüchen sind es 11,3 Prozent. Und bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung sowie Vergewaltigung und sexueller Nötigung sind es jeweils 14,9 Prozent.

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    Zur Gruppe der Zuwanderer zählen dem Bericht zufolge diejenigen, die mit dem Aufenthaltsstatus Asylbewerber, Duldung, Kontingent- oder Bürgerkriegsflüchtling oder unerlaubter Aufenthalt registriert sind.

    Dass der Kriminalitätsanteil von Zuwanderern zunehmen würde, war nach dem Flüchtlingszustrom zu erwarten und wurde ohne konkrete Zahlen bereits am Freitag bekannt. Die Entwicklung sei auch deshalb nicht überraschend, weil manche Zuwanderer aufgrund ihrer Alters- und Sozialstruktur „ein Bündel von Risikofaktoren“ hätten, hatte der Wiesbadener Kriminalpsychologe Rudolf Egg der Deutschen Presse-Agentur dazu gesagt. Er zählte auf: junge alleinstehende Männer, ohne Familie, schlecht integriert, mit geringer beruflicher Perspektive und möglicherweise ohne Bleibeperspektive. Viele Taten beträfen Migranten untereinander.