Nathalie Volks Mutter rechtfertigt die Dschungelcamp-Reise
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Soltau. Nathalie Volks Mutter hat ihre Tochter zu Dreharbeiten begleitet und war in der Zeit krankgeschrieben. Deshalb ist sie nun angeklagt.
Die Mutter von RTL-Dschungelcamp-Kandidatin Nathalie Volk steht seit Montag vor Gericht, weil sie trotz Krankschreibung mit zu den Dreharbeiten nach Australien gereist war. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg wirft der mittlerweile vom Dienst suspendierten Lehrerin aus Soltau (Niedersachsen) den Gebrauch eines unrichtigen Gesundheitszeugnisses vor, es also quasi erschlichen zu haben.
Damit drohen laut Strafgesetzbuch eine Geldstrafe oder bis zu ein Jahr Gefängnis. Das Amtsgericht Soltau hatte im Dezember einen Strafbefehl von 7000 Euro verhängt, aber die Lehrerin will nicht zahlen. Deshalb kam es nun zu dem Prozess, für den bis zum 3. April zunächst drei Termine angesetzt sind.
Dschungelcamperin Nathalie Volk als Zeugin
Auch Nathalie Volk kam zu dem Termin im Amtsgericht, sie war als Zeugin geladen. Die inzwischen 20-Jährige war mit der ProSieben-Show „Germany’s Next Topmodel“ bekannt geworden. Im Januar 2016 nahm sie an der zehnten Staffel der RTL-Dschungelshow „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ teil. Ihre Mutter begleitete sie auf der Reise nach Australien. Eine Ärztin hatte die Lehrerin für drei Wochen krankgeschrieben, die Schule hatte zuvor einen Antrag auf Sonderurlaub abgelehnt.
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Die Staatsanwaltschaft Lüneburg geht davon aus, dass die 47 Jahre alte Pädagogin die Bescheinigung für die Krankschreibung durch falsche Angaben bekommen habe. Sie sei nicht wirklich krank gewesen, so die Anklage, sogar die Arztpraxis wurde im Mai durchsucht.
Lehrerin wollte sich in Australien erholen
„Ich hatte viele Überstunden und kein Wochenende. Ich war einfach überlastet. Ich dachte, ich könnte mich in Australien etwas erholen“, sagte Volk laut „Bild“ vor Gericht. Ein langer Flug sei deshalb genau das Richtige gewesen: „Ich fliege viel und gerne und war froh, rauszukommen. Mir hat die Reise sehr gut getan. Aber danach war es schrecklich. Keiner hat mit mir geredet. Manche Kollegen haben sich weggedreht.“
Gerichtssprecher Stefan Stodolkowitz sagte am Montagnachmittag, die Angeklagte habe ausgesagt, wirklich erkrankt gewesen zu sein: „Ihre Tochter hätte sie bekniet, mitzukommen – das sei gut für die Erholung.“ Für einen kleinen Teil der Aussage sei die Öffentlichkeit am Vormittag ausgeschlossen worden, weil es um persönliche Dinge ging.
Nathalie Volks Mutter ist seit Januar suspendiert
Man habe den Strafbefehl nicht akzeptiert und Einspruch eingelegt, hatte im Januar Anwalt Andreas Hebestreit gesagt. „Wir werden den Rechtsweg ausschöpfen, weil wir uns sicher sind, dass die Vorwürfe nicht haltbar sind“, kündigte er damals an. „Meine Mandantin war tatsächlich erkrankt“, betonte Hebestreit.
Zunächst hatte es Kritik von Elternvertretern gehagelt, als die Lehrerin nach Australien flog. Die Landesschulbehörde stellte die Frau vom Unterricht frei, ein Disziplinarverfahren wurde eingeleitet, im vergangenen Januar folgte dann die Suspendierung. (dpa)