Berlin. Einbrecher haben eine wertvolle Münze aus dem Bode-Museum entwendet. Obwohl das Diebesgut 100 Kilo wog, schafften sie es unbemerkt.

Aus dem Berliner Bode-Museum ist eine Goldmünze im Nennwert von etwa einer Million kanadische Dollar (etwa 700.000 Euro) gestohlen worden. Wie die Polizei am Montag bestätigte, stahlen Einbrecher die ungewöhnliche, etwa 100 Kilogramm schwere Münze nachts unbemerkt aus dem Gebäude auf der Berliner Museumsinsel. Zuvor hatte der „Berliner Kurier“ berichtet.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Nach ersten Ermittlungen der Polizei sind die Täter offenbar über ein Fenster an der Rückseite des Museums eingestiegen. Dafür hatten sie eine Leiter benutzt. Die Münze soll sich unter Panzerglas befunden haben, das die Täter zerstören konnten. Wegen des Gewichts der Münze geht die Polizei von mehreren Tätern aus. Wie die Täter den Alarm umgehen und die Beute abtransportieren konnten, werde derzeit noch ermittelt. Ein Sicherheitsmitarbeiter bemerkte den Raub gegen vier Uhr und alarmierte die Polizei.

Goldmünze zeigt Bild der Queen

Im Berliner Bode-Museum hat sich in der Nacht zu Montag ein ungewöhnlicher Diebstahl ereignet.
Im Berliner Bode-Museum hat sich in der Nacht zu Montag ein ungewöhnlicher Diebstahl ereignet. © dpa | Paul Zinken

Die Münze ist nach Angaben der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eine Leihgabe aus Privatbesitz und wurde im Münzkabinett des Museums ausgestellt. Das 53 Zentimeter große und drei Zentimeter dicke Sammlerstück „Big Maple Leaf“ stammt aus Kanada und trägt auf der Vorderseite das Konterfei von Queen Elizabeth II. und auf der Rückseite das Wahrzeichen Kanadas, das Ahornblatt.

Sie wurde 2007 angefertigt. Ihr Materialwert wird anhand der aktuellen Goldpreise auf etwa 3,7 Millionen Euro taxiert. Die Polizei geht davon aus, dass es den Tätern um den Goldwert ging.

Leiter in Nähe der Bahngleise gefunden

Spezialisten für Kunstdelikte des Berliner Landeskriminalamts haben die Ermittlungen übernommen. Eine vermutlich für die Tat benutzte Leiter sei in der Nähe der Gleise gefunden worden. Am Bode-Museum führen die S- und Fernbahn vorbei.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde

Laut der „Münzenwoche“, dem Fachblatt der Numismatiker, wurden 2007 insgesamt fünf Exemplare der „Goldgiganten“ in Kanada hergestellt. Eine verblieb beim Hersteller, der Royal Canadian Mint, die anderen vier wurden an Privatanleger verkauft. Im Oktober 2007 sei sie als größte Goldmünze der Welt ins Guinness-Buch der Weltrekorde aufgenommen worden. Sie wurde 2012 von der australischen „Gold Kangaroo“ abgelöst, die eine Tonne wiegt.

Mit insgesamt mehr als 540.000 Objekten ist das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin Deutschlands wichtigstes Archiv des Geldes und der „Big Maple Leaf“ ein dauerhafter Repräsentant der Queen in Berlin – zumindest bis jetzt. Ob die Münze sich noch in der Stadt befindet, ist unklar. (plet/seg/dpa/epd)