Aachen. Ein Erpresser verlangt von Eltern Geld – sonst tötet er ihre Kinder, droht er. Doch der Unbekannte macht einen entscheidenden Fehler.

Ein Erpresser hat Eltern im Großraum Aachen damit gedroht, ihre Kinder zu töten, wenn sie ihm nicht eine beträchtliche Summe zahlen. Die Briefe schickte er nach Polizeiangaben von Mittwoch mit der Post.

Den Geldbetrag in fünfstelliger Höhe sollten die Eltern an einem von ihm bestimmten Ort ablegen – das war in allen 13 der Polizei bekannten Fällen immer derselbe. Mit einer heimlich dort installierten Kamera machten die Fahnder Fotos des mutmaßlichen Täters, mit denen sie am Mittwoch an die Öffentlichkeit gingen.

Erpresser geht amateurhaft vor

Keine der 13 betroffenen Familien, die der Polizei bisher bekannt sind, hat gezahlt, wie ein Polizeisprecher sagte. Für Experten des Landeskriminalamtes deutet vieles auf ein amateurhaftes Vorgehen hin.

Erpresserbriefe hätten auch Eltern schon erwachsener Kinder bekommen – in einem Fall sogar ein Paar, das gar keine Kinder habe, sagte Polizeisprecher Andreas Müller. Opfer seien aber auch Familien mit kleinen Kindern.

Polizei Aachen sucht Zeugen

Möglicherweise gebe es Paare, die sich bisher noch nicht bei der Polizei gemeldet hätten. Aus dem Grund kann die Polizei nicht sagen, ob der Täter Geld erpressen konnte. Der Mann sei seit Mai 2016 im Raum Aachen, Düren und Heinsberg aktiv. Als die Polizeikamera am 23. Januar Fotos machte, trug er einen blauen Overall und war mit einem schwarzen Roller unterwegs.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten sich unter der Rufnummer 0241/9577- 31501 oder (außerhalb der Bürozeiten) unter der 0241/9577-34210 zu melden. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, haben mehrere der geschädigten Familien eine Belohnung von 1000 Euro ausgelobt. (dpa/bekö)