Halle. Ein Mann ist in einem Pflegeheim gestorben, nachdem er beim Baden Verbrühungen erlitten hatte. Gegen zwei Pflegerinnen wird ermittelt.

  • Ein 79-Jähriger wurde von Pflegekräften in zu heißem Badewasser alleine gelassen
  • Der Mann starb später
  • Nun wird geprüft, ob sein Tod mit dem heißen Badewasser zusammenhängt

In einem Pflegeheim in Sachsen-Anhalt sollen zwei Mitarbeiterinnen einen 79-Jährigen in einer Badewanne mit viel zu heißem Wasser allein gelassen haben. Der Rentner erlitt bei dem Vorfall in der Stadt Allstedt Verbrühungen und starb später im Brandverletztenzentrum in Halle. Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelt gegen die Mitarbeiterinnen wegen fahrlässiger Tötung, wie Sprecher Klaus Wiechmann am Mittwoch mitteilte.

Eine Obduktion solle die genaue Todesursache klären. Untersucht werde, ob die Verbrühungen damit in Zusammenhang stünden. Über den Vorfall hatte zuerst die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet. Der Betreiber des Heims habe die Mitarbeiterinnen mittlerweile entlassen, heißt es in der Zeitung weiter.

Mann war halbseitig gelähmt

Die Staatsanwaltschaft geht laut Wiechmann nicht davon aus, dass der 79-Jährige die Wassertemperatur selbst erhöht hat. Er sei nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt gewesen und habe nicht mehr sprechen können. Deshalb habe er sich auch nicht bemerkbar machen oder den Notfallknopf drücken können.

Eine Sektion der Leiche soll nun klären, „ob wirklich eine Kausalität zwischen den Verbrühungen und dem Tod des Mannes besteht“, sagte Wiechmann. (dpa/jei)