Manila/Berlin. Auf den Philippinen war ein Deutscher von Terroristen entführt worden, die Armee flog Luftangriffe. Nun heißt es, der Mann sei tot.

Die Regierung der Philippinen prüft nach eigenen Angaben Berichte, wonach eine deutsche Geisel hingerichtet worden sein soll. „Trotz andauernder Bemühungen von Gruppen und Sicherheitskräften habe ich Berichte über die angebliche Enthauptung einer deutschen Geisel auf Jolo am Sonntagnachmittag erhalten“, teilte der für den Friedensprozess zuständige Präsidentenberater Jesus Dureza mit.

Die Bemühungen, diese Berichte zu bestätigen, dauerten noch an, sagte Dureza. Dies habe ihm der Oberst der Task Force in der Provinz Sulu am Sonntagabend (Ortszeit) am Telefon mitgeteilt. Generalmajor Carlito Galvez, ein regionaler Militärkommandeur, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Armee wolle den Tod der Geisel nur bestätigen, wenn es eine Leiche gebe.

Frau war Entführung erschossen worden

Die Terrorgruppe Abu Sayyaf hatte mit der Ermordung des vor knapp vier Monaten entführten 70-jährigen Deutschen gedroht, wenn sie nicht bis Sonntag, acht Uhr mitteleuropäischer Zeit, ein Lösegeld in Höhe von umgerechnet etwa 570.000 Euro erhält. Kurz vor Ablauf der Frist hatte die philippinische Luftwaffe trotz der Gefahr für die Geisel Verstecke der Terrorgruppe angegriffen. In der Region werden etwa 60 Kämpfer vermutet.

Der Deutsche war vor knapp vier Monaten entführt und seither auf der Insel Jolo festgehalten worden. Am 14. Februar hatte er in einer Videobotschaft um Hilfe gefleht. Seine Frau war bei der Entführung erschossen worden.

Armee bereitet auch Bodenoffensive vor

Wie ein Militärsprecher mitteilte, bereiteten Bodentruppen auch eine Offensive auf Jolo vor. „Die Streitkräfte werden den Feind verfolgen und die Bedingungen diktieren, nicht umgekehrt“, betonte Padilla. Bei der Operation sollen nicht nur Geiseln befreit werden, sondern auch die Terroristen geschwächt werden. (dpa)