München. Fast 700.000 Staus zählte der ADAC 2016 – so viele wie noch nie. Ein Grund ist, dass die Deutschen mehr Urlaub hierzulande machen.

Auf Deutschlands Straßen gerät der Verkehr anscheinend immer öfter ins Stocken: Der ADAC zählte im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Staus als im Vorjahr, nämlich rund 694.000 nach 568.000 im Jahr 2015. Das sei so viel wie nie, teilte der Autoclub am Dienstag mit. Besonders war aufgrund seiner Ballungsräume und seines dichten Autobahnnetzes Nordrhein-Westfalen betroffen, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg als Transitländer in Richtung Süden.

Zum einen könnten Staus über entsprechende Meldesysteme in Fahrzeugen immer genauer erfasst werden, sagte ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. Zum anderen werde mehr gefahren. „Es ist tatsächlich mehr Verkehr auf unseren Straßen als in früheren Jahren. Das gilt für den Güterverkehr ebenso wie für den Personenverkehr“, sagte Hölzel.

Baustellen sorgen für Staus

Er verwies dabei auf Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen, die bei der Kfz-Fahrleistung – der Summe aller gefahrenen Kilometer – ein Plus von 2,5 Prozent innerhalb eines Jahres nennt. Außerdem sei Deutschland – womöglich auch wegen der Terrorangst – als Reiseland attraktiver. „Die Leute machen wieder mehr hierzulande Urlaub.“

Mehr als im Jahr davor blockierten zudem Baustellen den Verkehr. Die Bautätigkeit habe um rund 15 Prozent zugenommen. „Vom Bundesverkehrsministerium gibt es mehr Geld für Ausbau und Sanierung. Das ist an sich eine gute Sache. Aber es macht sich einfach bemerkbar“, sagte Hölzel. (dpa)