Sebnitz/Dresden. Drei syrische Jungen sind in Sachsen zusammengeschlagen worden. Zu einer weiteren fremdenfeindlichen Attacke kam es in Sachsen-Anhalt.

Eine Gruppe Jugendlicher hat in Sebnitz in der Sächsischen Schweiz drei Kinder aus Syrien zusammengeschlagen. Sie griffen die drei Jungen im Alter von fünf, acht und elf Jahren am Donnerstag unvermittelt auf der Straße an, wie die Polizeidirektion Dresden am Freitag mitteilte. Sie bedrohten die Kinder mit einem Messer und schlugen auf sie ein. Anschließend skandierten sie Zeugen zufolge rechte Parolen.

Die durch Passanten herbeigerufenen Sicherheitskräfte konnten in der Nähe des Tatorts mehrere Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren feststellen. Noch ist unklar, ob es sich dabei um die Täter handelt. Der Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen und sucht Zeugen des Vorfalls.

Fremdenfeindlicher Angriff auch in Sachsen-Anhalt

Auch in Merseburg (Sachsen-Anhalt) ist es am Donnerstagabend zu einer vermutlich fremdenfeindlichen Attacke gekommen. Laut Polizei klingelten zwei stark betrunkene Männer an der Wohnungstür eines 44 Jahre alten Mannes aus Liberia. Unvermittelt schlugen sie mit einem Schlagstock sowie einem Schlagring auf ihr Opfer ein und drängten es zurück in die Wohnung.

Auch die 47-jährige deutsche Lebensgefährtin und das fünf Jahre alte Kind wurden bei der Attacke verletzt. Alle drei Opfer kamen in ein Krankenhaus. Das Paar wurde dort im Laufe des Freitags wieder entlassen, das Kind noch nicht. Die Ermittler gingen von einem fremdenfeindlichen Motiv aus, sagte ein Polizeisprecher am Freitag in Halle. Alarmierte Beamte nahmen noch vor Ort einen 63-jährigen Mann aus Merseburg fest, der sich fremdenfeindlich äußerte.

Männer fühlten sich von lauter Musik gestört

Der mutmaßliche Angreifer hatte 2,5 Promille Alkohol im Blut. Als mutmaßlichen Komplizen ermittelten die Beamten später einen 47-Jährigen, der ebenfalls stark alkoholisiert war. Schlagstock sowie Schlagring wurden sichergestellt. Die Männer gaben an, sich durch laute Musik in der Wohnung des Afrikaners oft gestört gefühlt zu haben.

Ein Haftrichter setzte die beiden Beschuldigten am Freitag wieder auf freien Fuß. Der Staatsschutz übernahm die weiteren Ermittlungen. (epd/dpa)